Vollsperrung der B55: Hitzige Diskussionen im Lennestädter Rat
SPD kritisiert Informationspolitik / Erneutes Gespräch abgelehnt
- Lennestadt, 17.05.2018
- Von Kerstin Sauer
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Lennestadt. Aufgebrachte Stimmung im Lennestädter Ratssaal: Während der Sitzung am Mittwoch, 16. Mai, sorgte das Thema „Vollsperrung in Trockenbrück“ für erhitzte Gemüter und heftige Diskussionen.

Ein Vorwurf, den Bürgermeister Stefan Hundt nicht auf sich sitzen lassen wollte: „Wer den Haushalt für 2018 genau gelesen hat, wusste schon da von der geplanten Baustelle. Wir haben rechtzeitig darüber informiert und es gibt schon lange Gespräche mit den betroffenen Gewebetreibenden“ – Herr Sonntag werde ja die Sitzungsunterlagen gelesen haben?

Wer wann und in welchem Umfang informiert wurde, ließ sich nicht mehr genau klären – in einem Punkt waren sich die meisten Ratsmitglieder jedoch einig: Die sechswöchige Vollsperrung sei eine schlechte, aber von allen schlechten Lösungen die beste.

Schnütgen appellierte an alle Beteiligten, diese Fakten zur Kenntnis zu nehmen und bei diesem Weg zu bleiben. „Ich weiß, dass das eine Zumutung für alle Beteiligten ist, aber es gibt keine bessere Lösung.“ Die Dinge seien ausdiskutiert, ein erneutes Gespräch – wie von der SPD gewünscht – sei nicht zielführend.
Dr. Gregor Kaiser (Grüne) erklärte, dass die Grünen die geplante Vorgehensweise unterstützten, sich aber über weitere Verbesserungsvorschläge freuen würden. „Eine nur einseitige Sperrung der Strecke würde bedeuten, dass sich die Bauzeit um sechs bis acht Wochen verlängert. Wenn man die Belastungen nicht zu groß werden lassen möchte, ist eine Vollsperrung also die beste aller schlechten Lösungen.“ Außerdem sei auf dieser Strecke in den Sommerferien nachgewiesen weniger Verkehr als sonst.
Dass da „gewaltig was auf uns zukommt“, habe er immer gesagt, betonte Bürgermeister Stefan Hundt. Vor allem in den ersten Tagen der Vollsperrung werde es schwierig werden, das würde auch der Landesbetrieb Straßenbau vorhersehen. Aber: „Bei einer einseitigen Sperrung der Strecke würden noch viel länger chaotische Verhältnisse herrschen.“
Doch ein erneutes Gespräch wird es nicht geben: Nur die SPD stimmte für den Antrag, bei vier Enthaltungen aus den Reihen der Grünen wurde er abgelehnt. Doch Bürgermeister Hundt versprach abschließend: „Sobald alle Pläne und die Vorgehensweise feststeht, wird die Bevölkerung umfassend informiert.“
