Viel Lob und breite Unterstützung für Pläne rund um das Elisabeth-Hospiz

Bürgerversammlung im Lennestädter Rathaus


  • Lennestadt, 19.08.2021
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  • Von Kerstin Sauer
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Ein Blick vom Krankenhaus auf das Hospiz: Zu sehen ist die geplante Brücke zwischen Josefs-Hospital und Hospiz (links) sowie der neue Flügel des Hospizes mit der aufgestockten Teil-Etage. von Architekturbüro Andreas Eickelmann
Ein Blick vom Krankenhaus auf das Hospiz: Zu sehen ist die geplante Brücke zwischen Josefs-Hospital und Hospiz (links) sowie der neue Flügel des Hospizes mit der aufgestockten Teil-Etage. © Architekturbüro Andreas Eickelmann

Altenhundem. Die geplanten Baumaßnahmen rund um das St.-Elisabeth-Hospiz in Altenhundem waren am Mittwoch, 18. August, Thema einer Bürgerversammlung im Rathaus. Zwar nahmen weniger Bürger als politische Vertreter der Lennestadt daran teil, doch alle waren sich absolut einig: Diese Pläne müssen unterstützt werden.


„Das Hospiz ist ein Aushängeschild und hat für Lennestadt eine große Bedeutung“, eröffnete Bürgermeister Tobias Puspas die Versammlung. Und stellte von vorneherein klar: „Selbstverständlich wollen wir diese Baumaßnahme.“

Und die, so führten Martin Schäfer (Geschäftsführer) und Alfons Heimes (stellv. Vorsitzender) vom Hospizverein aus, seien dringend notwendig. Denn: „Es ist einfach zu eng im jetzigen Hospiz. Das können wir unseren Mitarbeitern kaum noch zumuten.“

Wartelisten im Hospiz - das geht gar nicht

Hinzu kommt: Der Bedarf nach einem Platz im Hospiz steigt stetig, viele Menschen, die ihre letzten Tage im St.-Elisabeth-Hospiz verbringen möchten, müssen sich erst einmal auf einer Warteliste einreihen. Und das, so betonte Alfons Heimes, „geht gar nicht: eine Warteliste im Hospiz. Wenn ein Platz frei wird, leben diese Menschen oft nicht mehr.“

Obere Etage rechts das bestehende Hospiz, links der neue Flügel. Vor Kopf ist die aufgestockte Teil-Etage zu sehen. von Architekturbüro Andreas Eickelmann
Obere Etage rechts das bestehende Hospiz, links der neue Flügel. Vor Kopf ist die aufgestockte Teil-Etage zu sehen. © Architekturbüro Andreas Eickelmann

Bereits im November hatten der Hospizverein und Architekt Andreas Eickelmann aus Altenhundem erste Pläne zu einer Erweiterung vorgestellt. Diese mussten aus baurechtlicher Sicht noch einmal angepasst werden, gleichzeitig muss der Bebauungsplan geändert werden. Interessierte Bürger und politische Vertreter der örtlichen Fraktionen erhielten bei der Versammlung detaillierte Einblicke in den Stand der Planungen.

So erklärte Sebastian Obstfeld vom Planungsbüro ISR aus Hahn, der mit seinem Kollegen Kadir Özbölük per Videostream zugeschaltet war, anfangs, warum die ursprünglichen Pläne geändert werden mussten: „Vorgesehen war, die eingezogenen Wände zum Innenhof nach außen zu schieben. Das lässt der aktuelle Bebauungsplan nicht zu.“

Neue Gäste- und Angehörigenzimmer

Architekt Andreas Eickelmann ging mit Hilfe von Plänen und Fotos ins Detail: Zusätzlich zum bestehenden Hospiz mit sechs Gästezimmern habe der Hospizverein den gegenüberliegenden Flur auf gleicher Etage, in dem bis vor einigen Monaten Senioren-WGs untergebracht waren, von der Hospitalgesellschaft gekauft. Dort sollen u.a. drei weitere Gäste- und zwei Angehörigenzimmer entstehen.

Für den Umbau „brauchen wir schlichtweg mehr Platz“, erläuterte Eickelmann. Daher sei geplant, die „zurückspringenden Wände Richtung Innenhof heraus zu nehmen und auf die Außenmauer zu verlagern.“ Damit gewinne man an diesen Stellen 1,50 Meter.

In den beiden unteren Etagen ist das Josefinum untergebracht. Das Bild zeigt, wie die derzeit zurückspringenden Mauern der obersten Etage auf die Außenmauer verlegt werden könnten. von Architekturbüro Andreas Eickelmann
In den beiden unteren Etagen ist das Josefinum untergebracht. Das Bild zeigt, wie die derzeit zurückspringenden Mauern der obersten Etage auf die Außenmauer verlegt werden könnten. © Architekturbüro Andreas Eickelmann

Außerdem sei geplant, so der Architekt weiter, das Hospiz um eine Teil-Etage aufzustocken, in der dann die Verwaltungsräume untergebracht werden. Eine weitere Besonderheit: Vom Hospiz soll eine Brücke zum Krankenhaus „geschlagen“ werden: offen und freundlich, mit vielen Glaselementen gestaltet. Alfons Heimes erklärte die Hintergründe: „Bisher werden die Patienten, die ins Krankenhaus gebracht werden müssen, durch den Keller transportiert. Eine untragbare Situation.“

Kosten gehen durch die Decke - Maßnahme aufsplitten?

Aus der Versammlung kam von allen Seiten und aus allen Fraktionen großes Lob für die Pläne und für die Arbeit des Hospizes. Doch Martin Schäfer musste die Begeisterung etwas bremsen: „Es ist allgemein bekannt, dass die Baukosten in die Höhe geschossen sind. Daher kann es sein, dass wir die Gesamtbaumaßnahme – Sanierung des alten Hospizes, Erweiterung, Aufstockung, Brücke und Aufzug – in zwei Bauabschnitte aufteilen müssen, damit es finanziell geschultert werden kann.“

Die „große Lösung“, so Schäfer, koste rund 2,2 Millionen Euro plus 200.000 Euro für die Einrichtung. Derzeit werde geprüft, ob es an irgendeiner Stelle noch Fördermöglichkeiten gebe.

Architekt Andreas Eickelmann warb für die Maßnahme: „Wir haben hier in Altenhundem eine tolle Einrichtung, und ihr gebührt jegliche Unterstützung.“ Und Martin Schäfer hofft, dass das Hospiz in Zukunft noch mehr Gästen „kein Sterben, sondern ein Leben bis zuletzt“ ermöglichen kann.

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