Verkehrschaos an der Agatha-Grundschule

Initiative für einen sicheren Schulweg in Altenhundem / Appell an die Eltern


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Ein Auto blockiert den Zugang von der Schule auf die Hochstraße. Die Schüler können die Straße nur schlecht einsehen. von s: Nils Dinkel
Ein Auto blockiert den Zugang von der Schule auf die Hochstraße. Die Schüler können die Straße nur schlecht einsehen. © s: Nils Dinkel

Der Schulweg soll sicher sein: Eine Elterninitiative der St.-Agatha-Grundschule Altenhundem sieht stellenweise Gefahren für ihre Kinder. Jetzt versuchen Eltern, Stadt und Schulleitung gemeinsam, diese Gefahren zumindest teilweise zu beheben.


Ein Problem: Zahlreiche Eltern bringen ihre Kinder aus „Sicherheitsgründen“ zur Schule an der Hochstraße und holen sie dort auch wieder ab. Etliche Autos fahren an den Kindern vorbei, blockieren die Gehwege. Mal hat ein Fahrer das Handy am Ohr und mal sind die Autos einfach zu schnell in der Tempo-30-Zone. Aber nicht nur das unmittelbare Schulumfeld wird beanstandet – auch „An der Schmiede“ und der „Lennestraße“, wo Fußgängerüberwege fehlen, oder an der „Kolpingstraße“, die teilweise ohne Gehweg ausgestattet ist, lauern Gefahren. Eine mögliche Lösung wäre ein verkehrsberuhigter Bereich von der Straße „An der Schmiede“ (an der auch der Marienkindergarten liegt) bis hin zur Grundschule. Dieser ist laut Stadt aber aktuell nicht vorgesehen.
Gemeinsam mit besorgten Eltern, Karin Brieden (Schulleitung), dem Ordnungsamt der Stadt Lennestadt und mit der Polizei wurden Schulwege abgegangen und auf Gefahren überprüft. „Es hat sich bereits Einiges getan“, sagt Martin Steinberg, zuständiger Mitarbeiter des Ordnungsamtes. „Die Stadt hat „An der Vogelwarte“ einige Arbeiten erledigt. Außerdem wurde die Tempo-30-Zone „An der Schmiede“ bis zum Abzweig „Wigeystraße“ verlängert. An der „Hochstraße“ sowie „An der Schmiede“ wurden Piktogramme angebracht. Ebenfalls in direkter Schulumgebung ist jetzt ein Dialogdisplay mit dem Warnhinweis ‚Langsam‘ montiert.“
Knöllchen für Falschparker
Damit nicht genug: Falsch parkende Eltern kassieren jetzt Knöllchen und die Geschwindigkeit der Autos wird gemessen. Zum Ende der Herbstferien werden Banner an zwei Stellen aufgehängt, die die Verkehrsteilnehmer auf die Schulkinder hinweisen sollen. Steinberg: „Die Eltern fahren möglichst nah an die Schule, parken dann verbotswidrig auf dem Gehweg, gegen die Fahrtrichtung oder vor Garagenausfahrten. Anschließend wenden Sie auf der Straße“. Das bestätigt auch Karin Brieden: „Das Problem ist, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und auch wieder abholen. Erst kürzlich hat jemand sein Kind bis zur Schuleingangstür gefahren.“ Sie verspricht, alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu tun um eine Lösung zu finden.
Schulwegplan in Arbeit
Große Hilfe bietet da der Schulwegplan, den die Stadt derzeit mit Hilfe der letzten Elternbefragung entwirft und der an die Eltern – auch an die der künftigen Schulkinder – verteilt wird. Karin Brieden: „Die Stadt versucht die Gefahrenstellen zu minimieren. Das ist leider nicht überall möglich. Mit Hilfe des Schulwegplans können die Eltern die Gefahrenzonen erkennen und gemeinsam mit ihren Kindern trainieren, wie sie sich dort richtig verhalten.“ Am 29. Oktober wird ein erneutes Treffen von Vertretern der Eltern, der Schulleitung, der Polizei und des Ordnungsamtes stattfinden, wo Ergebnisse zusammengetragen werden. In einem Punkt sind sich Steinberg und Brieden einig: Eine Fürsorgepflicht geht auch von den Eltern aus. Diese müssten ihren Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr beibringen.
Gefahrenstellen überprüfen
Manche Eltern machten sich auch Sorgen, wo keine sind. Steinberg: „Die Verantwortlichkeit liegt bei allen. Wir kennen nicht jeden einzelnen Weg zur Schule, können aber, wenn uns potenzielle Gefahrenstellen gemeldet werden, diese überprüfen.“ Auf Nachfrage von LokalPlus, ob eine verkehrsberuhigte Zone die Problematiken entschärfen könnte, erklärte er: „Wir haben die Stelle überprüft. Jedoch ist aktuell kein verkehrsberuhigter Bereich auf der Hochstraße vorgesehen.“
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