Vater und Großvater angeklagt - Strafverfahren eingestellt
Gerichtsverhandlung
- Lennestadt, 10.04.2019
- Von Christine Schmidt

Lennestadt. Hitziges Verhalten hat einen Vater und Großvater als Beschuldigte am Dienstag, 9. April, vor das Amtsgericht Lennestadt gebracht. Sie sollen eine Gruppe von Kindern in Maumke bedroht haben. Statt aber alle beteiligten Kinder in den Zeugenstand zu rufen, versuchten sich Verteidigung und Anklage zu einigen, um die Sache nicht unnötig hochzuschaukeln. „Man muss die Situation nicht aufplustern, mit Kindern müssen wir vorsichtig umgehen“, mahnte Einzelrichter Matthias Witte.

Auslöser des Vorfalls war ein Streit unter Kindern gewesen. Eine Gruppe hatte es offenbar auf den elfjährigen Sohn bzw. Enkel der zwei Angeklagten abgesehen und diesem mit Gewalt gedroht. „Die wollten meinen Enkel verdreschen“, erklärte der 62-Jährige. Daraufhin habe er einem dieser Jungs die Meinung sagen wollen und sei mit seinem Roller losgefahren.

Der zweite Beschuldigte (35) bekam von den Streitigkeiten seines Sohnes mit, als der seine Mutter anrief. Dann sei er sofort mit seinem Roller los, um die Jungs zu stoppen und mit ihnen zu sprechen. Verfolgt oder gar getrieben habe er aber niemanden, beteuerte er vor Gericht

Stutzig machte Richter Witte ein ganz anderer Punkt: Wenn der Junge bedroht worden sei, dann suche man doch erstmal nach ihm, statt hinter den anderen Kindern herzufahren.
Verteidiger Manfred Sonnenschein und sein Kollege Brüggemann regten an, auf die Vernehmung der beteiligten Kinder zu verzichten: „Die Kinder jetzt noch zu vernehmen, bringt keinem etwas.“ Dem stimmte der Staatsanwalt zu.
Das Verfahren wurde mit Zustimmung aller Beteiligten gegen Zahlung einer Geldbuße von jeweils 1.000 Euro vorläufig eingestellt.
