Unternehmen in Elspe zwischen Verständnis und Furcht vor Umsatzeinbußen

Geplante Vollsperrung der B55 in Trockenbrück


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In den Sommerferien muss die Durchfahrt zwischen Grevenbrück und Elspe umfahren werden. Ein millionenschweres Bauprojekt wird auf der B55 in Trockenbrück umgesetzt. von Symbol Nils Dinkel
In den Sommerferien muss die Durchfahrt zwischen Grevenbrück und Elspe umfahren werden. Ein millionenschweres Bauprojekt wird auf der B55 in Trockenbrück umgesetzt. © Symbol Nils Dinkel

Trockenbrück/ Elspe. Ab Juli soll die B55 in Trockenbrück auf einer Länge von 350 Metern von Grund auf saniert werden (LokalPlus berichtete). Die Straße soll während der Sommerferien voll gesperrt werden. Das sorgt teilweise schon jetzt für Unverständnis bei Unternehmen, die von der Sperrung betroffen sein werden.


Philipp Aßhoff, Prokurist der Elspe Festival GmbH, hätte sich entweder eine halbseitige Straßensperrung oder eine Terminierung der Baustelle zum Ende der Sommerferien gewünscht. Das Elspe Festival führt vom 23. Juni bis 9. September Teil zwei der Winnetou-Trilogie „Der Kampf um Öl“ auf. In den Sommerferien (16. Juli bis 28. August) finden täglich Vorführungen statt.

„Zur Hauptspielzeit in den Sommerferien reisen täglich 2000 Besucher mit dem Auto an. Außerdem haben wir fünf Doppel-Aufführungen. Dann sind es sogar 4000 Fahrzeuge“, so der Prokurist des Elspe Festivals. 80 Prozent der anreisenden Gäste seien von der Vollsperrung betroffen und müssten auf die Umleitungen ausweichen. Dieser Fakt stößt den Betreibern des Elspe Festivals sauer auf.

„Der Landesbetrieb  Straßen.NRW spricht von sechs Minuten längerer Fahrzeit. Die Rechnung wird nicht aufgehen“, sagte Aßhoff. Pendler, Lkw, die Gäste des Elspe Festivals: Alle müssten auf diese Umleitungen ausweichen. Gerade bei hohem Verkehrsaufkommen dauere die Fahrt über die Ausweichroute wesentlich länger.
Notwendig, aber gefährlich
Dass es sich bei den Arbeiten an der Bundesstraße um eine „unumstritten notwendige“ Straßensanierung handle, steht für das Elspe Festival außer Frage. Aber dass in den Sommerferien weniger Fahrzeuge unterwegs sein werden, glaubt Aßhoff nicht. „Wir befürchten, dass uns ein erheblicher finanzieller Schaden beziehungsweise Nachteil entsteht. Schlimmer wird es voraussichtlich nächste Saison sein. Gäste, denen diese Baumaßnahme sauer aufstößt, kommen im nächsten Jahr nicht wieder“, so Aßhoff.

Verständnisvoller ist man bei der Firma Westmark, die ebenfalls in Elspe ansässig ist. „Klar, über den Zeitpunkt lässt sich streiten“, sagt Geschäftsführer Christian Deimel. „Ich kann verstehen, dass das Elspe Festival in dieser Hinsicht sauer ist. Wir haben vielleicht auch etwas Glück, dass wir eine Ausweichmöglichkeit hätten.“ Es nütze aber alles nichts.
"Lieber Vollsperrung als Endlos-Baustelle"
Die Baumaßnahme sei sehr wichtig, sagt der Westmark-Geschäftsführer. Es sei grundsätzlich nicht schlecht, dass in Trockenbrück ein „Nadelöhr“ für Fußgänger und Radfahrer beseitigt werde. „Natürlich sind wir davon betroffen. Da ist uns eine Vollsperrung jedoch lieber als eine Endlos-Baustelle“, sagte Deimel.

Auch der Viega-Teilstandort in Elspe ist von der Vollsperrung betroffen. „Die geplante Sperrung eines Teilabschnitts der B 55 in den Sommerferien stellt uns und unsere Zulieferer natürlich vor große Herausforderungen. Wir arbeiten aber bereits aktiv an Lösungen zur Entlastung der Umleitung“, sagte Katharina Schulte, die für die Öffentlichkeitsarbeit bei Viega  Holding GmbH & Co. KG zuständig ist.
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