Unglücke in Fukushima und Tschernobyl sollen zum Nachdenken bewegen

Mahnwache der Grünen gegen Atomkraft


 von s: Nils Dinkel
© s: Nils Dinkel

Harte Worte gegen Atomkraft fand am Freitagabend, 11. März, Andreas Verbeek, Vorsitzender des Ortsverbandes Bündnis 90/ Grüne Lennestadt, bei einer Mahnwache am Altenhundemer Marktplatz. Die Partei beteiligte sich an der bundesweiten Aktion des Vereins "ausgestrahlt". Anlass dafür waren der fünfte Jahrestag des Fukushima Unglücks in Japan und das Tschernobyl-Drama, welches sich am 26. April vor 30 Jahren stattfand.


Bei der Mahnwache forderten Andreas Verbeek und Engelbert Prevorcic, Arbeitskreis "Energie und Umwelt" der lokalen Agenda Lennestadt, zum Überdenken und Ausstieg aus der Atomenergie auf. "Der Ortsverband der Grünen hielt das für eine gute Idee sich an der bundesweiten Aktion zu beteiligen", sagte Verbeek. Deswegen habe man eine Mahnwache organisiert, die die Risiken aufzeigen und die Regierung zum sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie bewegen soll. "In Deutschland sind noch acht Atomkraftwerke aktiv. Sie erzeugen Massen an Atommüll der zehntausende Jahre strahlt", sagte Verbeek im Gespräch mit LokalPlus. Außerdem, so Verbeek, gebe es weltweit kein sicheres Endlager für Atommüll. Während der Mahnwache sprach Verbeek noch über seine eigenen Erinnerungen zum Tschernobyl-Gau. Noch heute seien riesige Gebiete Europas mit radioaktivem Cäsium kontaminiert. Selbst in einigen Regionen Deutschlands seien Pilze oder Wildschweine aufgrund des damaligen Unglücks nicht verzehrbar.
"Stromerzeugung ist ökologisch Katastrophal"
"Aber auch die Atomkraftwerke Fessenheim/Frankreich, wo es 2014 einen Störfall gab, Tihange/Belgien, und Doel/Belgien, die immer wegen ihrer Mängel auffallen, zeigen, dass Gefahren auch Mitten in Europa, unweit zu Deutschland, auftreten", sagte Verbeek. Ähnliche Worte fand auch Prevorcic. "Die Stromerzeugung durch Kernspaltung ist ökologisch katastrophal", sagte er. "Wir Menschen können uns keine Vorstellung von den notwendigen Zeiträumen machen, wie lange auf den Atommüll aufgepasst werden muss." Die menschliche Lebensspanne sei im Vergleich dazu nur ein Wimpernschlag.
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Unglücke in Fukushima und Tschernobyl sollen zum Nachdenken bewegen
Die Mahnwache wurde von Lui Zimmermann und Reinhard Kluge, die gemeinsam in der Band "Far Out" spielen, mitgestaltet. Rund 25 Bürger nahmen an der Aktion gegen Atomkraft teil.
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