Tierisches Wandern: Mit Alpakas durch den Wald in Langenei

LokalPlus-Praktikantinnen besuchen Laki-Ranch


  • Lennestadt, 25.08.2018
  • Von Sina Schneider
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Karin Simon bietet Wanderungen mit Alpakas und Lamas an. Hier ist sie mit Elvis (links) und Flausch unterwegs. von Christine Schmidt
Karin Simon bietet Wanderungen mit Alpakas und Lamas an. Hier ist sie mit Elvis (links) und Flausch unterwegs. © Christine Schmidt

Langenei. Sie haben weiches Fell, einen langen Hals und sind zurzeit der Renner im Netz: Alpakas. Videos der Paarhufer werden millionenfach geklickt und der Hashtag „Alpaca“ umfasst über eine Million Beiträge in sozialen Netzwerken. Umso besser, dass die Paarhufer auch in Lennestadt zu finden sind. 27 Alpakas und Lamas leben auf der LaKi-Ranch in Langenei, gegründet und geführt von Karin und Stefan Simon. LokalPlus hat die Tiere besucht und bei einer Wanderung durch den Langeneier Forst begleitet.


Bereits seit fünf Jahren bieten Karin und Stefan Simon Wanderungen mit ihren Alpakas und Lamas in Lennestadt und Umgebung an. „Dieses Jahr war es extrem. Wir bekamen bereits Anfragen für Wanderungen im Januar“, berichtet Karin Simon. Die steigende Nachfrage liege vermutlich auch an der Beliebtheit der Tiere im Internet, erzählt die 38-Jährige weiter.

Egal ob ausgiebiges Kuscheln, lustige Selfies oder einfach nur zur Entspannung und Flucht aus dem stressigen Alltag: Die Spaziergänge werden ganz unterschiedlich genutzt. Ein bis zwei Stunden dauern die Wanderungen durchschnittlich und sind sowohl für junge Menschen als auch für Senioren geeignet.
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Tierisches Wandern: Mit Alpakas durch den Wald in Langenei
Die unterschiedlichsten Gruppen interessieren sich für die beliebten Paarhufer. Kindergeburtstage, Erwachsene, Senioren und gemischte Gruppen haben die LaKi-Ranch bereits besucht. Für 35 Euro pro Stunde und mit beliebig vielen Personen können die Tiere mit der weichen Wolle bei einem Spaziergang durch den Sauerländer Wald begleitet werden.

Mit einer Rückenhöhe von 80 bis 100 Zentimeter und einem Gewicht von 65 bis 80 Kilogramm lassen sich die aus Südamerika stammenden Alpakas leicht führen. Als Reittiere eignen sie sich jedoch nicht.
Alpakas spucken nicht
„Alpakas sind sehr gemütlich unterwegs beim Wandern. In den ersten Minuten zeigen sie sich oft zögerlich gegenüber Fremden, doch das legt sich schnell. Gerade bei Kindern sind sie sehr entspannt. Es ist, als würden sie riechen, dass sie in diesem Moment keinen Blödsinn machen dürfen“, erzählt Karin Simon über die Arbeit mit den Tieren.

„Und auch wenn Kinder sich anfangs zögerlich zeigen, möchten sie die Tiere am Ende meist gar nicht wieder hergeben. Oft suchen sich dann auch die kleinsten Kinder unser größtes Lama, Günther, aus“, berichtet die 38-Jährige weiter.

Das Vorurteil gegenüber den Tieren, sie würden Menschen anspucken, bestätigt Karin Simon nicht: „Alpakas spucken eigentlich gar nicht. Meistens tun sie das nur untereinander. So zum Beispiel unsere beiden Alpakas Flausch und Elvis. Die sind sich momentan nicht ganz grün. Man kann es ihnen das Spucken aber auch anerziehen, wenn man sie beispielsweise aus der Hand füttert. Deshalb achten wir darauf, das nicht zu tun“.
 von Christine Schmidt
© Christine Schmidt
Mittlerweile zählt der Hof in Langenei mit weiteren Weidestellen in Lennestadt und Umgebung 27 Alpakas und Lamas. Geplant war das jedoch nicht. Angefangen im Jahr 2005 zählte die LaKi-Ranch schnell die unterschiedlichsten Tiere. „Wir haben angefangen, Pferde und Hühner zu halten. Zum 30. Geburtstag hat mir mein Mann eine Ziege geschenkt, dann ein Schwein, später ein Känguru und schließlich bekamen wir Flausch. Es hat sich einfach so ergeben“, erzählt die gelernte Krankenschwester und lacht.

Die ursprüngliche Idee hinter den Alpaka-Wanderungen war eine Weiterbildung zu tiergestützter Therapie. „Ich dachte mir, man könne ja mal mit den Wanderungen anfangen. Dass diese so gut angenommen werden, damit hätten wir nicht gerechnet“, erzählt Karin Simon. Die Zucht der Alpakas und Lamas wurde neben dem Beruf zum Hobby der Familie. Stefan Simon ist als Schreiner tätig, Ehefrau Karin befindet sich zurzeit in Mutterschutz.
Bis zu fünf Zentimeter langes Fell
Auch mehrere Fohlen hat die LaKi-Ranch bereits begrüßt. Bei der Aufzucht der Tiere ist es wichtig, die Neuankömmlinge im ersten Jahr in Ruhe zu lassen, da sie sich sonst fehlprägen können. Die ausgewachsenen 19 Stuten und acht Hengste auf der Farm werden außerdem getrennt gehalten. „Das ist ganz wichtig, da es sonst zu Unruhen und Rangordnungskämpfen in der Herde kommen kann“, erklärt Karin Simon. Auf der Ranch leben sie in einem offenen Stall mit Auslaufmöglichkeit.
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Tierisches Wandern: Mit Alpakas durch den Wald in Langenei
Die Haltung der Tiere sei auch nicht allzu kompliziert, betont die 38-Jährige. Alpakas fressen Heu, das die Familie selbst herstellt sowie Gras und Mineralfutter. Außerdem müssen sie einmal im Jahr geschoren werden. Das machen die Ranch-Besitzer bei 27 Tieren jedoch nicht mehr selbst.

Bis zu fünf Zentimeter lang kann das dichte Fell der Alpakas werden. Die gewonnene Wolle schicken sie dann an eine Firma, die daraus Socken, Stofftiere und Decken herstellt. Diese können ebenfalls auf der Farm erworben werden.

Wer jetzt überlegt, sich ebenfalls ein Alpaka anzuschaffen, sollte jedoch nicht zu voreilig sein. Die Herdentiere können bis zu 20 Jahre alt werden und sollten niemals allein gehalten werden. Außerdem sind es sehr gesellige Tiere, die viel Auslauf brauchen.
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