Thomas-Morus-Sitzung in Altenhundem: Nur gemeinsam geht es in die Zukunft

Festrednerin Prof. Dr. Maja Göpel: „Es braucht Visionen“


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Ein überdimensionales Geschenk von der Stiftung der Sparkasse an die Stadt Lennestadt: das Porträt von Thomas Morus neu interpretiert. Bernd Schablowski, Künstler Armin Scheid, Bürgermeister Stefan Hundt und Heinz-Jörg Reichmann (v.l.) nach der Enthüllung. von Kerstin Sauer
Ein überdimensionales Geschenk von der Stiftung der Sparkasse an die Stadt Lennestadt: das Porträt von Thomas Morus neu interpretiert. Bernd Schablowski, Künstler Armin Scheid, Bürgermeister Stefan Hundt und Heinz-Jörg Reichmann (v.l.) nach der Enthüllung. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Hatte die Thomas-Morus-Sitzung 2019 das Jubiläumsjahr der Stadt Lennestadt zum 50. Geburtstag eröffnet, so bildete die Zusammenkunft am Mittwoch, 8. Januar, im Rathaus den feierlichen Abschluss. Und der war den begeisternden Feierlichkeiten über das ganze Jahr verteilt angemessen: feierlich, bürgernah, gut gelaunt und informativ – für jeden Geschmack der zahlreichen Gäste war etwas dabei.


Bürgermeister Stefan Hundt führte bestens gestimmt durch seine letzte Thomas-Morus-Sitzung. Nach einer ökumenischen Andacht hieß er die prominenten Gäste aus Politik und Wirtschaft ebenso herzlich willkommen wie die Besucher, die das Leben in Lennestadt in jeglicher Form - im Einzelhandel, in den Schulen, in den politischen Gremien, im Ehrenamt und vieles mehr – gestalten. Sämtliche Stühle in dem geöffneten Ratssaal waren besetzt, und auch auf der Empore war kein freier Platz mehr zu ergattern.
Klimaschutz als Top-Thema
Das Thema Klimaschutz beherrschte den Abend. Anhand von Zahlen und Fakten rund um Lennestadt gab Bürgermeister Hundt einen kurzen Einblick in die Ist-Situation hierzulande und betrachtete „seine“ Stadt mal durch die umweltpolitische, mal durch die demografische, mal durch die gesellschaftliche Brille. Tenor: Nur gemeinsam konnte erreicht werden, dass Lennestadt heute so gut da stehe, und nur gemeinsam sei die Zukunft zu gestalten.

Dem schloss sich die Festrednerin des Abends an: Auch Professor Dr. Maja Göpel, deutsche Politökonomin und Expertin für Klimapolitik, stellte unter dem Thema „Wir sind Natur – Perspektiven auf dem Paradigmenwechsel unserer Zeit“ die Gemeinsamkeit in den Mittelpunkt. „Wir befinden uns derzeit in einem globalen Suchprozess. Das müssen wir kollaborativ hinbekommen, damit es für alle funktioniert.“
 von Kerstin Sauer
© Kerstin Sauer
Dabei müsse jeder seinen Einfluss am Klimawandel realisieren: „So lange ich nicht meinen Anteil am Problem sehe, kann ich auch nicht Teil der Lösung sein“, betonte Göpel. Um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, brauche es Visionen – wie die ihrer kleinen Tochter, die einmal ein Einhorn werden und fliegen können möchte: „Diese Einhorn-Welt muss möglich sein“ – auch scheinbar unmögliche Dinge seien machbar.
Auf dem Weg zur Utopie
Prof. Göpel: „Wie können wir Wirtschaft und Ökologie miteinander verbinden? Wie können wir anfangen zusammenzuarbeiten? Wie können wir gemeinsam die Zukunft kreieren?“ Kurz zusammengefasst schloss die Referentin: „Wie können wir zur Utopie – zu einer nachhaltigen Umwelt – kommen?“

„Wir haben die ineffizienteste Landwirtschaft in der Geschichte“, kritisierte Prof. Göpel. „Noch nie wurde soviel Energie verbraucht." Abschließend forderte die Referentin ihre aufmerksamen Zuhörer auf: „Leb so in der Welt, dass Mensch und Natur gemeinsam existieren können.“
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Thomas-Morus-Sitzung in Altenhundem: Nur gemeinsam geht es in die Zukunft
Dem Thema Vision widmete sich auch die Sparkasse ALK, bei der Thomas-Morus-Sitzung vertreten durch die Vorstandsmitglieder Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski – und zwar in Form eines Geschenkes der Sparkassen-Stiftung an die Stadt Lennestadt zum 50-jährigen Stadtjubiläum.

Wie der Stadtpatron sei auch Lennestadt mit „Lennestadt 2030“ auf der Suche nach einer gemeinsamen Vision. „Thomas Morus war ein Gelehrter und Staatsmann, er war für Toleranz, für eine freie Gesellschaft und gegen die Todesstrafe“, referierte Reichmann.
Geschenk für eine junge und moderne Lennestadt
In seinem Werk „Utopia“ habe Morus das Bild einer Gesellschaft gezeichnet, in der sich alle dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen. Die Stiftung der Sparkasse wollte zum Jubiläum ein Geschenk für eine junge und moderne Stadt Lennestadt machen, gleichzeitig aber an den Geist Thomas Morus‘ erinnern. Daher habe man sich ermutigt gefühlt, die traditionelle und bekannte Darstellung des Stadtpatrons mit Hilfe des Kölner Künstlers Armin Scheid neu zu interpretieren.
 von Kerstin Sauer
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Das Ergebnis seiner Arbeit – eine überdimensionale, auf vier Leinwände verteilte moderne Darstellung von Thomas Morus – wurde während der Sitzung enthüllt und sorgte bei Bürgermeister Stefan Hundt für Begeisterung: „Eine fantastische, gelungene und anspruchsvolle Arbeit“, dankte er dem Künstler und der Sparkasse für das Geschenk, das schon einen festen Platz im Ratssaal gefunden hat.

Viel Lob gab es für die jungen musikalischen Künstler des Abends: Simon Eickhoff („Still Afloat“) sowie das Duo Sarah & Anna.
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