„stimmfest“ mit 17 Workshops, 200 Teilnehmern und hervorragenden Künstlern

„Ein wahnsinniger Aufwand, der sich musikalisch gelohnt hat“


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Mimik, Gestik, Gesang, Körperhaltung - bei den Workshops durften die Teilnehmer in  der besonderen Location der Elsper Bühne alles trainieren. Und hatten sichtlich Spaß dabei. von Marita Sapp
Mimik, Gestik, Gesang, Körperhaltung - bei den Workshops durften die Teilnehmer in  der besonderen Location der Elsper Bühne alles trainieren. Und hatten sichtlich Spaß dabei. © Marita Sapp

Elspe. Die Vorbereitungen haben dem Organisationsteam um Volker Arns und Siegfried Knappstein einiges an Engagement und Arbeit abverlangt. Geeignete Dozenten für die Workshops mussten gefunden, Bands und Chöre für die Konzerte engagiert werden. Am vergangenen Wochenende war es dann soweit. „stimmfest“ 2022 auf dem Elspe Festival Gelände konnte starten. „Ein wahnsinniger Aufwand, der sich musikalisch gelohnt hat“, freut sich Siegfried Knappstein, der gemeinsam mit Volker Arns das große Event geplant hat.


„stimmfest“ war nicht nur ein Fest der Stimmen, wie die Begeisterung des Publikums bei den Konzerten zeigte (LokalPlus berichtete), es war auch ein Event, um die eigene Stimme zu festigen. 17 Workshops rund um das Thema Chorgesang und Bühnenpräsenz wurden am Samstag und Sonntag, 5. und 6. November, angeboten.

An der Stimme und am Auftreten feilen in lockerer Atmosphäre - das stand bei den Workshops im Mittelpunkt. von Marita Sapp
An der Stimme und am Auftreten feilen in lockerer Atmosphäre - das stand bei den Workshops im Mittelpunkt. © Marita Sapp

Kurz vor 10.30 Uhr am Samstag füllte sich schon der Elspe Festival Saloon mit gut gelaunten Frauen und Männern. Alle hatten eine gewisse Erwartung an diesen Tag und die Workshops, für die sie sich angemeldet hatten. 200 Namen standen auf der Liste. Einige wollten ihre Stimme weiterbilden, die anderen ihre Ausstrahlung oder ihren Sound beim Singen im Chor verbessern oder ein besseres Rhythmusgefühl bekommen.

Nach einer kurzen Ansprache von Siegfried Knappstein und Volker Arns verteilten sich die Teilnehmer auf die einzelnen Gruppen.

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Vom Western Saloon über die Sloop Joe`s Bar, die Elk-Lounge bis hin zur großen Showhalle - in allen Räumen konnte man begeisterte Teilnehmer in Aktion sehen.

In der Showhalle auf der Bühne wurde gestampft und geklatscht. Den eigenen Rhythmus beibehalten, aber zur Gruppe mit dem anderen Rhythmus hinschauen. Für manche eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Wütend, traurig, freudig, geheimnisvoll - Emotionen pur

Im Saloon wurde gesungen und an der der eigenen Ausstrahlung gearbeitet. Dass man das alte schottische Lied „My Bonnie is over the ocean“ so vielfältig singen kann, überraschte die Teilnehmer. „Mal mussten wir das Lied wütend, mal traurig singen, mal freudig oder geheimnisvoll singen“, so Manuela Padberg von „CHORisma“ Oedingen, der mit einer großen Gruppe am Samstag vertreten war.

Auch Nadine Eickelmann zeigte sich beindruckt, wie sehr Mimik Einfluss darauf hat, wie ein Lied auf das Publikum wirkt. „Spielfreude und Spaß am Darstellen, einmal etwas Neues ausprobieren und keine Angst haben, etwas falsch zu machen, das ist wichtig, um eine gute Bühnenpräsenz zu haben“, sagte Dozentin Britta Adams, „ein Chorauftritt soll für alle schön sein, für das Publikum und die Sänger.“

Teilnehmer und Dozenten erlebten zwei tolle Tage - lehrreich und mit ganz viel Freude am Gesang. von Marita Sapp
Teilnehmer und Dozenten erlebten zwei tolle Tage - lehrreich und mit ganz viel Freude am Gesang. © Marita Sapp

„Hey everybody“ schallte es aus der Elk-Lounge. Dort stand „Mix it“ auf dem Programm. Nicht immer einfach, der Übergang von Brust- zu Kopfstimme, wie sich zeigte. Dozent Felix Herman ging auf jeden einzelnen ein. Da musste der ein oder andere auch schon mal allein vorsingen. Aber in der lockeren Atmosphäre kein Problem.

In Sloppy Jo`s Bar gab`s im kleinen Rahmen von Christoph Ohm Unterricht am Klavier.

Ein Gewinn auch für die Chorleiter

Ein großes Lob für die Veranstaltung war von Dirk Steffens zu hören, der als Chorleiter teilnahm: „Hier gehören vor allem auch die Chorleiter hin. Wir alle können noch viel lernen. Dinge, die wir in unserer Chorleiterausbildung nicht gelernt haben, werden hier angeboten.“

Die Auswahl an Workshops war beeindruckend. Eine große Bandbreite und hervorragende Dozenten. Und das alles kompakt angeboten an einem Wochenende. Ein einzigartiges Event und eine Bereicherung für die gesamte Chorlandschaft in die Region. „Damit die Chorlandschaft in den Dörfern nicht den Bach runter geht, müssen neue Formate her“, weiß Siegfried Knappstein, der mehrere Chöre leitet. „Wir wollen mit „stimmfest“ Impulse geben, auch damit sich Chöre für die Zukunft besser aufzustellen können.“ Und die Chorleiter möchten ihre Begeisterung für Gesang und Musik an andere Menschen weitergeben.

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Auf dem Weg zu den einzelnen Workshops sah man immer wieder Mitglieder des Organisationteams hin und her laufen. Es gab viel zu tun. Für die Musiker von Rock4 und Basta, die am Abend auftraten, mussten die Garderoben vorbereitet werden. Brötchen schmieren und schauen, was die Gäste noch so wünschen, alles musste stimmen. „Ich hoffe, dass bei meiner Familie heute nichts Größeres anfällt“, lacht Christina Plett „denn ich hab unseren halben Hausrat mit hierher genommen. Von der Kaffeemaschine bis zum Bügeleisen.“

Gesponsert wurde das Festival von den Volksbanken Sauerland und der Volksbank Olpe/Drolshagen/Wenden. Fördergelder gab es vom Bundesmusikerverband Chor & Orchester.

Laut Siegfried Knappstein war „stimmfest“ in dieser Ausführung eine vorerst einmalige Sache, da der Aufwand doch beträchtlich war und viele 100 Stunden Einsatz nötig waren, um ein solches Event zu stemmen.

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