Staatsanwaltschaft erhebt nach tödlichem Drama in Grevenbrück Mordanklage
Prozessauftakt am 10. November
- Lennestadt, 21.10.2020
- Von Nils Dinkel
Grevenbrück. Am 3. Mai hat sich Schauriges in Grevenbrück abgespielt: Ein 34 (zur Tatzeit 33) Jahre alter Familienvater soll seinen dreijährigen Sohn gewürgt und anschließend die Matratze, auf der er lag, mit einem Brandbeschleuniger in Brand gesetzt haben. Einsatzkräfte fanden den Jungen im Rahmen der Löscharbeiten tot auf in dem Einfamilienhaus. Nun ist der aus Marokko stammende Mann wegen Mordes angeklagt. Prozessauftakt ist am Dienstag, 10. November, vor der Schwurkammer des Landgerichts Siegen.
Aus dem Obduktionsergebnis geht hervor, dass die Brandverletzungen zum Tode führten. Der heute 34-Jährige sprang anschließend, mutmaßlich aus suizidaler Absicht, aus einem Fenster. Die Höhe betrug etwa 3,5 Meter. Zuvor hatte er sich eine oberflächliche Schnittverletzung im Brustbereich zugeführt.
Der Mann ist vorbestraft wegen Diebstahls, Erschleichens von Leistungen, Hausfriedensbruchs, Körperverletzung sowie wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz. Ihm droht, sofern die Schuldfähigkeit festgestellt wird, eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Einsatzkräfte fanden das Kleinkind im Rahmen der Löscharbeiten gegen 16.30 Uhr tot auf einer Matratze liegend. Gegen den Mann war im weiteren Verlauf Haftbefehl erlassen worden, nachdem er aus dem Koma aufgewacht war.