Spurensuche in der Region

Sieben Mitglieder der Künstlervereinigung Plastycy Ziemi Otwockiej zu Gast


  • Lennestadt, 15.06.2015
  • Von Cristin Schmelcher
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    Cristin Schmelcher

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Auf Spurensuche in der Region waren in der vergangenen Woche 15 Künstler aus dem Sauerland und aus Lennestadts polnischen Partnerstadt Otwock.


Sieben Mitglieder der Künstlervereinigung Plastycy Ziemi Otwockiej waren der Einladung des Künstlerbundes Südsauerland unter Leitung von Marlies Backhaus nachgekommen und arbeiteten eine Woche lang gemeinsam mit ihren Gastgebern kreativ auf dem Heinemannshof in Lennenstadt-Kickenbach. Rolf Kluge, Fotograf und Mitglied des Künstlerbundes Südsauerlandes, zeigte den Gästen zuvor interessante historisch-kulturelle Orte in und um seine Heimatstadt. „Den deutschen Gastgebern ist der künstlerische Ansatz, Themen zu finden, die das Ziel haben, Land und Leute der anderen Nation kennenzulernen, wichtig“, erklärte Marlies Backhaus im Gespräch mit LokalPlus. Der Lennestädter Stadtarchivar Jürgen Kalitzki führte die Gruppe durch das Heimatmuseum und insbesondere das Archiv und ließ die Künstler beider Nationen einen Blick auf die Geschichte und Analen der Stadt werfen.
Nach diesem besonderen Sightseeing arbeiteten die Maler, Grafiker, Fotografen und Bildhauer intensiv in der schönen Atmosphäre des Heinemannhofs, wo die komplette Gruppe auch die ganze Woche übernachtete. Das Wetter bot ihnen optimale Voraussetzungen, sich sowohl auf der Terrasse als auch in der rustikalen Remise des Hofes auszubreiten. Das gemütliche abendliche Beisammensein unter anderem in den Wohnorten der heimischen Künstler hat zudem hier zum Gelingen des Workshops beigetragen, so dass viele Freundschaften in dieser Woche geschlossen oder intensiviert wurden. Der Austausch zwischen den beiden Künstlervereinigungen fand zum achten Mal wechselweise in Otwock und in Lennestadt statt.
Entstanden sind vielfältige Ansätze der Thematik, Orte und Dinge der Region wurden neu gesehen. „Bei der Betrachtung des Werkes von Andreas Müller fragte ich den Künstler, ob auf seinem Bild Indianer und ein Pfahl zu sehen seien, was dieser verneinte und mir erklärte, dass dies ein Steinbeisser aus dem Grevenbrücker Steinbruch sei“, erzählte der stellvertretene Bürgermeister der Stadt Lennestadt Michael Beckmann am Sonntag in seiner Ausstellungseröffnungsrede. Im Anschluss an seine Worte führten die Künstler die Besucher durch die Ausstellung, die mit der Unterstützung eines Dolmetschers ihre Werke zweisprachig vor dem Publikum interpretierten.
Auch die Ansicht eines verborgenen alten Friedhofs wurde unterschiedlich wahrgenommen und umgesetzt. Zu sehen sind im Kulturbahnhof bis zum 5. Juli etwa 60 ausdrucksstarke Werke, die mit der naturalistischen und abstrakten Umsetzung des Themas zum regionalen Gedächtnis beitragen sollen. Die meisten Werke entspringen dem Medium der Malerei, aber auch einige Fotografien und eine plastische Arbeit sind auf der Ausstellungsfläche über zwei Etagen zu bewundern. „Mir fällt auf, dass man den Werken ansieht, wie beeindruckt die Künstler von unserer Landschaft sind“, äußerte Beckmann im weiteren Verlauf der Vernissage. Bei ihm und ihren Gastgebern bedankten sich die polnischen Gäste mit handgefertigten Keramikrosen.
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Spurensuche in der Region
Die Ausstellung kann freitags und samstags von 17 bis 22 Uhr und sonntags von 17 bis 21 Uhr besichtigt werden. Michael Beckmann wünscht allen Besuchern der Ausstellung Inspiration und Unterhaltung und hofft auf einen guten Geldbeutel, da der Erlös der verkauften Werke die Nachwuchsförderung des Deutsch-Polnischen Austauschs unterstützt.
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