Rund 600 Besucher haben am Samstag die Rückkehr des Festivals "Folk in den Bergen" gefeiert. Obwohl die Zahl der Zuhörer die Erwartungen nicht erfüllte, zog der Veranstalter, die "ARGE 2015 - 875 Jahre Grevenbrück, ein positives Fazit. Was vor allem am Zuspruch der Bands und der guten Stimmung auf dem Gelände lag.
Gregor Meyle gibt den charmanten Entertainer. Der Singer/Songwriter schafft es mit spielerischer Leichtigkeit, Wohnzimmeratmosphäre zu verbreiten. Trotz der riesigen Bühne, trotz des Sicherheitsgrabens zwischen ihm und dem Publikum. Der bärtige, huttragende Meyle reagiert zwischen Songs wie "Keine ist wie du" und "Ganz normale Leute" auf Zurufe von Zuhörern, erzählt persönliche Anekdoten und wagt ein Experiment zum großen Finale: Für "Kleines Lied" sammeln sich Meyle und seine sechsköpfige Band im Halbkreis hinter einem einzigen Mikrofon.
"Das ist jetzt das erste Mal, dass wir versuchen, auf einem Open Air komplett akustisch zu spielen", erklärt Meyle dem Publikum, "also bitte jetzt mal alle kurz die Fresse halten." Die augenzwinkernde Grobheit lächelt er locker weg. Und der Plan geht auf: Leise, ganz leise weht der Song über die Zuhörer, die sich nahezu ausnahmslos vor der Bühne drängen, andächtig lauschen oder die Lippen bewegen. Das Experiment ist gelungen. Zuhörer, Meyle und Band lassen das Lied und ihren Auftritt mit einem Summen gemeinsam ausklingen.