SPD-Politikerinnen zu Besuch bei der Verbraucherzentrale in Lennestadt

Trinkwasser


Nezahat Baradari, Inge Blask, Isabelle Mühlhausen, Anne Hausmann und Ulrike Schell. von privat
Nezahat Baradari, Inge Blask, Isabelle Mühlhausen, Anne Hausmann und Ulrike Schell. © privat

Lennestadt. Nezahat Baradari, SPD-Bundestagsabgeordnete des Kreises Olpe und Inge Blask, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion haben kürzlich die Verbraucherzentrale in Lennestadt besucht. Das zentrale Thema an diesem Tag war vor allem der Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum.


Die Qualität des Leitungswassers in Deutschland ist flächendeckend sehr gut, was auch das Umweltbundesamt attestiert. Durchschnittlich 9,1 Milliarden Einwegflaschen für Wasser werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Leitungswasser ist laut Umweltbundesamt eine ebenbürtige Alternative zu Mineralwasser aus Flaschen und spart erhebliche Mengen CO2 ein.

203 Gramm CO2 fallen für einen Liter Wasser aus der Flasche an, aber nur 0,35 Gramm für einen Liter Leitungswasser. Das bedeutet: Der jährliche Konsum von Tafel- und Mineralwasser verursacht rund drei Millionen Tonnen CO2 – das sind etwa 1,5 mal so viel wie der innerdeutsche Flugverkehr.
Frisches Trinkwasser zur Verhinderung von Übergewicht
Auch zur Verhinderung von Übergewicht kann die Verfügbarkeit von frischem Trinkwasser beitragen. „Haben die Kinder in der Schule Zugang dazu, greifen sie weniger auf Softdrinks und zuckerhaltige Getränke zurück. Das ist besser für die Gesundheit und trägt zur Konzentrationsfähigkeit im Unterricht wesentlich bei. Dies wurde auch in der KiGGS-Studie eindeutig belegt“, gibt Nezahat Baradari, auch Kinder- und Jugendärztin, zu bedenken.

Eine Lösung dafür kann das Aufstellen von Trinkbrunnen in der Schule darstellen. Die Verbraucherzentrale Lennestadt bietet zu dem Thema Trinkwasserversorgung in Schulen Beratung an und arbeitet mit der Kinder- und Schulverpflegung NRW eng zusammen. Denn auch dort sind ein guter Zugang zum Wasser, sowie strenge Hygienebestimmungen gerade in der Coronapandemie unerlässlich. Dass sich bei dem Thema etwas bewegt, zeige die Initiative „Refill“ Deutschland.
Müll-Reduzierung
Das Wiederauffüllen von mitgebrachten Flaschen reduziert auch den Verpackungs- und Plastikmüll. „Ein Leben lang, dieselben Dosen und Boxen verwenden wie zu Großmutters Zeiten, ist heute kaum mehr vorstellbar. So kann jeder von uns einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, gibt die NRW-Landtagsabgeordnete Inge Blask zu bedenken.

„Die geplante EU-Trinkwasserrichtlinie kann dabei nur ein erster Schritt sein, wir müssen uns dafür einsetzen, dass auch andere möglicherweise gesundheits- und umweltgefährdende Düngemittel und Pestizide in der EU verboten werden“, so die Bundesabgeordnete weiter.

Auch Isabelle Mühlhausen, wissenschaftliche Mitarbeiterin Gruppe Lebensmittel und Ernährung und Anne Hausmann, Leiterin der Verbraucherzentrale Lennestadt. attestieren dringenden Handlungsbedarf beim Umweltschutz. „Zu lange sind Kompromisse zu Lasten der Umwelt gemacht worden“, so die beiden Verbraucherschützerinnen.
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