Schwarzbau in Theten: „Wir als Anwohner fühlen uns verschaukelt“

Leserbrief der Anwohner


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Theten. In einem Leserbrief äußern sich die Anwohner der Thetener Straße zum Schwarzbau der Firma DMV und der Entscheidung der Politik, trotzdem den Weg für ein Baugenehmigungsverfahren zu öffnen.


Wir, die Anwohner der Thetener Straße sind sehr enttäuscht: Wie kann es sein, dass die Firma DMV ohne Genehmigung eine neue Halle baut? Jede Privatperson, die eine Gartenhütte schwarz hinter ihrem Haus baut, muss sie wieder abreißen.

In der Ratssitzung vom 8. Dezember wird dann auch noch so getan, als hätte seitens der Stadt niemand etwas von dem Schwarzbau der Firma DMV gewusst. Dabei wurde dies bereits bei der Bürgerinformationsveranstaltung am 5. November 2020 angesprochen.

„Politik wird an der Theke gemacht“

Bei der Veranstaltung hat der Geschäftsführer noch behauptet, es handele sich bei dem Neubau um einen Bestandsschutz.

Wir als Anwohner fühlen uns verschaukelt. Es ist traurig, dass die Stadt nach der Bürgerversammlung nicht reagiert hat. Anscheinend ist an dem Spruch „Politik wird an der Theke gemacht“ etwas Wahres dran.

Das Gewerbegebiet an sich hätte aus unserer Sicht nie genehmigt werden dürfen, da die Zufahrt über unsere verengte und marode Thetener Straße führt, in der zudem die Geschwindigkeit begrenzt ist (30er Zone). Der Verkehr mitsamt Schwerlastfahrzeugen nimmt stetig zu. Ab morgens 5 Uhr donnern sie LKWs über unsere Straße.

Noch mehr Verkehr, auch nachts?

Wenn jetzt die Firma DMV noch erweitert, ist eine weitere Zunahme des Verkehrs, möglicherweise sogar nachts, zu befürchten. Die Straße weist bereits seit Jahren große Schäden auf. Wir fragen uns: Wer zahlt die Kosten für eine Erneuerung der Straße? Die Anwohner werden doch sicher nicht beteiligt, oder?

Wer von den Verantwortlichen meint, das sei alles für uns Anwohner zumutbar, den laden wir hiermit ein, einmal morgens, mittags oder auch abends vor unseren Häusern zu sitzen, um sich ein Bild von dieser angeblichen Zumutbarkeit zu machen. Ein derartiges Verkehrsaufkommen, dazu mit oft überhöhten Geschwindigkeiten, schränkt unsere Sicherheit und Lebensqualität enorm ein.

„Werden nicht ernst genommen“

Wir als Anwohner haben das Gefühl, nicht gehört und nicht ernst genommen zu werden. Das gilt auch für die von uns dringend geforderte Umgehungsstraße, die als Bauvorhaben doch wohl deutlichen Vorrang vor Gewerbebauten haben sollte, die ohne Genehmigung durchgeführt werden.

Margot Mester für die Anwohner der Thetener Straße

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