Schüler unternehmen „Zeitreise durch die Architektur“

Maria Luise Wiethoff leitet Bastelprojekt an Janusz-Korczak-Schule


  • Lennestadt, 21.02.2017
  • Von Christine Schmidt
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Mit Maria Luise Wiethoff haben die Schüler der Janusz-Korczak-Schule Grevenbrück Häuser aus der Geschichte gebaut. von Christine Schmidt
Mit Maria Luise Wiethoff haben die Schüler der Janusz-Korczak-Schule Grevenbrück Häuser aus der Geschichte gebaut. © Christine Schmidt

Grevenbrück. Holz, Moos, Ton und Putzlappen – die Schüler der Janusz-Korczak-Schule haben einiges an Material zum Hausbau verwendet: Unter dem Motto „Zeitreise durch die Architektur“ hat die Klasse L6, zusammen mit der Architektin Maria Luise Wiethoff, seit Oktober Häuser aus verschiedenen Epochen gebastelt. Am Montag, 20. Februar, präsentierten die 15 Schüler ihre Werke.


Stolz führt eine Schülerin durch die kleine Modell-Ausstellung und erklärt, wie die jungen Architekten vorgegangen sind: Es gibt sechs Stationen zu verschiedenen Epochen, an denen kleine Dörfer aufgebaut sind, angefangen bei Höhlenkunst über Tippis bis hin zu Fachwerkhäusern. 

Bereits zum dritten Mal leitete die Finnentroper Architektin Maria Luise Wiethoff das Projekt an der Förderschule. Sie erklärt: "Seit dem Schuljahr 2009/2010 beteiligt sich die Architektenkammer NRW an dem Landesprogramm „Kultur und Schule“ und bringt Projektvorschläge  aus dem Themenbereich Baukunst und Architektur mit ein." Ihr Vorschlag für ein Thema in Grevenbrück: „Zeitreise durch die Architektur“. 
Die eigene Kreativität ist gefragt
Seit Oktober war Maria Luise Wiethoff einmal in der Woche für drei Schulstunden in der Janusz-Korczak-Schule, um mit den Schülern zu arbeiten. Zunächst erklärte sie ihnen, wie die Menschen früher lebten und wohnten. Anhand von kleinen Modellen gab sie den Kindern eine Vorstellung mit auf den Weg und ließ ihnen dann Raum für ihre eigene Kreativität.

Zu jeder der sechs Epochen brachte die Architektin anschließend genug Material für die Klasse mit. Im Kunstraum wurde geklebt, geschnitten und gepinselt. Mit Liebe zum Detail entwarf jeder Schüler sein eigenes Bauwerk. „Man hat genau gesehen, wie präzise und mit wie viel Spaß die Schüler gearbeitet haben“, erklärt die erfahrene Architektin.

Bei der Führung durch die kleine Zeitreise wirbeln die Kinder alle durcheinander, jeder möchte sein Objekt stolz präsentieren. Maria Luise Wiethoff betont, dass jeder Schüler immer noch etwas Individuelles für sein Haus gebastelt hat. Ein Haus besitzt einen Schornstein, in dem anderen steht sogar schon ein Pferd im Stall und in einem weiteren gibt es tatsächlich schon eine Badewanne.
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Schüler unternehmen „Zeitreise durch die Architektur“
„Die Begeisterung der Schüler ist einfach toll. Man hat wirklich gesehen, wie stolz sie auf ihre Kunstwerke sind“, erzählt die Architektin. Am liebsten hätten die Kinder ihre Werke mit nach Hause genommen, um sie zu zeigen - doch das war vor der Ausstellung nicht erlaubt. Da kam Maria Luise Wiethoff die Idee, auch in der Weihnachtzeit ein Haus zu bauen – allerdings aus Lebkuchen. Das essbare Bauwerk konnten die Schüler dann stolz mitnehmen.

Manchmal, so die Architektin, sei es trotzdem schwierig gewesen, alle bei Laune zu halten, da viele Schüler eine geringe Aufmerksamkeitsspanne hätten. Dennoch konnte Maria Luise Wiethoff die Sechst- und Siebstklässler immer wieder aufs Neue ermutigen, ihre eigenen Ideen fertig zu stellen.
„Es ist einfach wichtig, nicht aufzugeben“
Geduld und Durchhaltevermögen sind es auch, die den Schülern durch das Projekt mit auf den Weg gegeben werden. Oft wussten die Kinder nicht weiter: Da wollte das Dach nicht halten, mal sind die Dachziegel abgefallen und mal waren einfach keine Ideen mehr da. Aber auch im richtigen Berufsleben einer Architektin läuft nicht immer alles nach Plan, erklärte Wiethoff den Kindern dann. „Es ist einfach wichtig, nicht aufzugeben und aus der Situation das Beste zu machen.“

Auch Schulleiterin Christa Busenius unterstützt diesen Gedanken. Es sei außerdem wichtig, dass die Schüler selber einen Erfolg sehen. Die praktische Arbeit sei da genau der richtige Weg. „Wenn man diese schönen Ergebnisse hier sieht, muss das Projekt Spaß gemacht haben.“ Busenius bedankte sich bei Maria Luise Wiethoff: „Solche neuen Ideen bereichern unser Schulleben.“
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