Schnell, effizient, vorbildlich: Gute Noten für Lennestadt

Gemeindeprüfanstalt stellt Bericht vor


Gute Noten verteilt die Gemeindeprüfanstalt NRW an die Stadt Lennestadt: Präsident Heinrich Böckelühr (4.v.l.) bescheinigt Bürgermeister Stefan Hundt (3.v.l.), seinen Kollegen und dem Rat gute Arbeit. von privat
Gute Noten verteilt die Gemeindeprüfanstalt NRW an die Stadt Lennestadt: Präsident Heinrich Böckelühr (4.v.l.) bescheinigt Bürgermeister Stefan Hundt (3.v.l.), seinen Kollegen und dem Rat gute Arbeit. © privat

Lennestadt. Gute Noten für die Stadt Lennestadt: Die Gemeindeprüfanstalt (GPA) NRW hat während der Ratssitzung am Mittwoch, 2. September, ihren Abschlussbericht vorgestellt. Schnell, effizient, vorbildlich: Es läuft in Lennestadt.


„Finanziell stehen Sie auf soliden Füßen und können allem, was noch kommt, mit einer Art Gelassenheit begegnen“, nahm Heinrich Böckelühr, Präsident der GPA, das Ergebnis der Prüfungen vorneweg. Lennestadt habe gut gewirtschaftet. Es gebe aber ein paar Stellen, die man optimieren könne.  
Finanzen:
Positiv sei die Trendentwicklung bei den Finanzen, hob GPA-Mitarbeiterin Manuela Gebendorfer hervor. Treibende Kraft sei vor allem die Gewerbesteuer gewesen.

Wichtig sei, in guten Zeiten Vorsorge zu treffen für schlechtere Zeiten. Das habe Lennestadt mit der „üppigen Ausgleichsrücklage" von rund 8,4 Millionen Euro schon gut gemacht. Der momentanen Situation geschuldet könnten im Planungszeitraum 2020/2021 Jahresdefizite von 8,6 Millionen Euro anfallen, die durch die Rücklage ausgeglichen werden könnten.

Lennestadt gehört zu den 25 Kommunen in NRW mit den geringsten Verbindlichkeiten. Allerdings ändere sich das durch das „Programm, das Sie sich vorgenommen haben: Die Kreditverbindlichkeiten steigen um 23 Millionen auf 41 Millionen Euro (LokalPlus berichtete) – da muss man gucken, ob man sich vom Zeitraum und von der Abwicklung her nicht etwas zuviel vorgenommen hat“, so die Expertin. Ihr Tipp: „Analysieren Sie mehrmals im Jahr Ihren Haushalt, um die Folgekosten von Investitionen besser im Blick zu haben.“
Offener Ganztag:
Verbesserungsvorschläge gab es für den Offenen Ganztag (OGS) in der Lennestadt: „Sie zählen zu den 25 Prozent in NRW mit den höchsten Fehlbeträgen pro OGS-Schüler“, erklärte Manuela Gebendorfer. Grund seien hohe Transfer- und Gebäudeaufwendungen und ein zu geringer Elternbeitrag von 194 Euro.

„In Lennestadt werden pro Schüler 557 Euro mehr geleistet, als nötig wäre“, so die Mitarbeiterin weiter. Ihr Rat: „Passen Sie die Elternbeiträge – möglicherweise auch nach Gehalt gestaffelt – an und schöpfen Sie den gesetzlich zulässigen Höchstbetrag aus.“

Übrigens: Nur 30 Prozent der Grundschüler nutzten den Offenen Ganztag – Lennestadt gehört damit wieder zum ersten Viertelwert in NRW.
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Straßenerhaltung:
Ein Manko in Lennestadt: der Zustand von Straßen und Wirtschaftswegen. Darauf verwies GPA-Mitarbeiterin Stefanie Ohm und sprach von beginnender Überalterung und schlechten Zuständen. Es sei dringend notwendig, eine Straßendatenbank anzulegen, um dort den Zustand der einzelnen Wege festzuhalten und Maßnahmen zu planen.

Die Unterhaltungsaufwendungen müssten gezielt erhöht werden. „Sparen Sie nicht an den Verkehrsflächen – irgendwann können Sie dem Investitionsstau nicht mehr begegnen“, riet die Expertin.
Einwohner:
Die Herausforderung in Lennestadt, so GPA-Mitarbeiterin Ute Ledebur, sei, dass sich die rund 26.000 Einwohner auf eine große Fläche und viele Ortsteile verteilten. Prognosen zufolge reduziere sich die Zahl der Einwohner bis 2040 auf 21.600. Der Nachteil: Weniger Einwohner müssen dann die Belastungen des Haushaltes tragen.
Interkommunale Zusammenarbeit:
Lob fand die Zusammenarbeit Lennestadts mit den Kommunen im Kreis Olpe: Schon 23 Projekte – vorwiegend mit Kirchhundem, Olpe und Attendorn – seien umgesetzt worden (unter anderem Abfallwirtschaft, Breitbandförderung, Musikschule, Kulturgemeinde, SAM).
 von Kerstin Sauer
© Kerstin Sauer
Der Bericht der GPA wird in Kürze dem Rechnungsprüfungsausschuss übergeben. Dessen Vorsitzende Rita Balve-Epe dankte für die Bewertungen und Tipps: „Ich sehe ein, dass wir vor allem bei der OGS nacharbeiten und an den Stellschrauben drehen müssen“, kündigte sie an.
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