Rund 7.000 Geburten in 33 Jahren: Abschied von Dr. med. Josef Lapka

Von Prag über Algerien nach Altenhundem


Topnews
Abschied von einer Institution: (v.l.) Dr. med. Gereon Blum (Geschäftsführer der GFO Kliniken Südwestfalen), Dr. med. Josef Lapka, Dr. med. Martin Asbach (Chefarzt Chirurgische Klinik des St. Josefs-Hospitals), Nicole Kaiser (Pflegerische Bereichsleitung Innere
Medizin/Gynäkologie im St. Josefs-Hospital), Dr. med. Martin Bischopink (Chefarzt Chirurgische Klinik des St. Josefs-Hospitals) und Michael Röttger (Leiter Geschäftsbereich Personal der GFO Kliniken Südwestfalen). von GFO Kliniken Südwestfalen
Abschied von einer Institution: (v.l.) Dr. med. Gereon Blum (Geschäftsführer der GFO Kliniken Südwestfalen), Dr. med. Josef Lapka, Dr. med. Martin Asbach (Chefarzt Chirurgische Klinik des St. Josefs-Hospitals), Nicole Kaiser (Pflegerische Bereichsleitung Innere Medizin/Gynäkologie im St. Josefs-Hospital), Dr. med. Martin Bischopink (Chefarzt Chirurgische Klinik des St. Josefs-Hospitals) und Michael Röttger (Leiter Geschäftsbereich Personal der GFO Kliniken Südwestfalen). © GFO Kliniken Südwestfalen

Altenhundem. Möglicherweise wäre es nur eine Randnotiz gewesen. Ein nettes Beiwerk, über das man amüsiert lächelt. Nicht aber, wenn Dr. med. Josef Lapka die Geschichte selbst erzählt, wie er seinerzeit den Weg ins St.-Josefs- Hospital Lennestadt gefunden hat. Mit seinem verschmitzten Lachen, das die Zuhörer in seinen Bann zieht. Jetzt haben die GFO Kliniken Südwestfalen Dr. med. Josef Lapka in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.


Rückblende: Josef Lapka, in Tschechien geboren, das damals aber noch Tschecheslowakei heißt und als sogenannter „Satellitenstaat“ unter dem Einfluss der Sowjetunion steht, arbeitet nach dem Medizinstudium erst als Assistenz- und später als Oberarzt in einem Krankenhaus in Aussig an der Elbe.

Nach der Facharztprüfung beschließt er, in Algerien zu arbeiten, wo er, neben seiner medizinischen Tätigkeit in einem Krankenhaus, für die Ausbildung der Mediziner zuständig ist.

1988 zieht er um nach Deutschland, lebt zunächst in Hamburg. Seine Familie lebt zu der Zeit in Ungarn, wo Lapka sie regelmäßig besucht.

„Alles voller Rauch“ im Josefs-Hospital

1989 bekommt der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe schließlich die Möglichkeit eines Vorstellungsgesprächs am St.-Josefs-Hospital Lennestadt. Er erinnert sich schmunzelnd: „Als ich dort ankam, war alles voller Rauch“ – zu dieser Zeit durfte in öffentlichen Gebäuden noch geraucht werden.

Dr. Lapka plant, nach dem Gespräch seine Familie in Ungarn zu besuchen. „Ich wurde gefragt, wie ich das schaffen wolle. Als ich das erklärte, hieß es dann: „Aber Sie müssen doch Montag hier anfangen.“ Vorher wusste ich nicht, dass ich die Stelle bekommen habe.“ Und Lapka ergänzt, nonchalant-sympathisch: „Dann war ich da und bin bis jetzt über 33 Jahre geblieben.“

Fast jede zweite Nacht im Krankenhaus

Ein Zeitraum und ein Einsatz, der den Verantwortlichen der GFO Kliniken Südwestfalen höchsten Respekt abverlangt: „Sie haben nicht nur statistisch jede zweite Nacht im Krankenhaus gearbeitet, an den Tagen danach sind Sie dann in die Praxis gefahren“, verdeutlicht Dr. med. Martin Asbach, Chefarzt der Medizinischen Klinik am St.-Josefs-Hospital.

Die Facharztpraxis in Altenhundem wurde 1992 eröffnet. „Es hat aber immer Spaß gemacht“, so Dr. Lapka. Er erinnert sich an viele schöne Dinge in seiner Karriere. Rechnet man das Ganze hoch, hat der Mediziner in den vergangenen Jahren bei den Geburten von 6.000 bis 7.000 Kindern geholfen: „In meinem Fachgebiet haben die Patienten ja meistens schöne Erlebnisse.“

Großes Lob an das Team der Geburtshilfe

Für das Team im Altenhundemer Krankenhaus ist er voll des Lobes: „Die Hebammen waren und sind sehr clevere und kompetente Frauen. Nur dank ihnen konnte ich den Job so lange gut machen. Man muss sich aufeinander verlassen können.“

Das sieht Dr. med. Martin Bischopink, ebenfalls Chefarzt der Medizinischen Klinik am St.-Josefs-Hospital, auch so: „Man hat gemerkt und merkt auch immer noch, dass in der Geburtshilfe ein homogenes Team zusammenarbeitet. Hier herrscht eine besondere Atmosphäre, in der man sich wohlfühlen kann.“

Dr. med. Gereon Blum, Geschäftsführer der GFO Kliniken Südwestfalen, überreichte Lapka ein kleines Geschenk, verbunden mit dem „herzlichen Dank für die vielen, vielen Jahre“.

Artikel teilen: