Rückkehr der Viertklässler: Lennestädter Grundschulen sind startklar
Interview mit den Leiterinnen zum pädagogischen Konzept
- Lennestadt, 29.04.2020
- Von Kerstin Sauer
Lennestadt. Ab der kommenden Woche sollen die Viertklässler der Grundschulen wieder in die Schulen dürfen. Geplant war ein Start am Montag, 4. Mai, aktuell wird aber wieder diskutiert, die Öffnung ein paar Tage nach hinten zu verlegen. Egal wann es los geht: Die Lennestädter Grundschulen sind vorbereitet und startklar.
Am 4. Mai sollen die Viertklässler wieder die Schule besuchen dürfen. Wie sah die Vorbereitung aus?
Es war ein großer, intensiver Aufwand, weil noch junge Schülerinnen und Schüler die Schutzmaßnahmen einhalten müssen. Aus diesem Grund haben wir uns in der Lennestadt mit allen Grundschulen zusammengeschlossen und ein weitgehend identisches Konzept erarbeitet, welches sich an einzelnen Schulen nur in kleinen Teilen aufgrund der vorgegebenen Rahmenbedingungen unterscheidet.
Sie haben ein Konzept zur pädagogischen Umsetzung der Schutzmaßnahmen entworfen. Worum geht es da in erster Linie?
In erster Linie geht es um die Festlegung von wichtigen Schutzmaßnahmen. Dies ist zum einen die Handhygiene. Sie wurde ritualisiert in den Tagesablauf eingebaut. Zum anderen bedarf es einer Einhaltung der Abstandsregel. Da sie allerdings nicht immer möglich ist (z.B. bei individuellen Hilfestellungen), nutzen sowohl die Lehrkräfte, als auch die Schülerinnen und Schüler dann einen Mund-Nasen-Schutz. Zusätzlich wird auf jedem Lehrerpult eine Scheibe aus Plexiglas (als Spuckschutz) angebracht. Diese werden von der Firma DIAS Werbung angefertigt und ein Drittel der Kosten übernommen. Dafür bedanken wir uns herzlich!
Neben der Erstellung eines Hygienekonzeptes und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen (z.B. Abstandsmarkierungen, Kennzeichnung von Toiletten und Waschbecken) sowie die Umgestaltung der Klassenräume bedarf es einer guten, vorbereitenden Information der Eltern und Kollegen.
Welche Schwierigkeiten sehen Sie bei der Umsetzung der Schutzmaßnahmen?
Die größte Schwierigkeit ist, dass die vorgegebenen Schutzmaßnahmen konsequent von den Schülerinnen, Schülern und dem Lehrpersonal eingehalten werden. Aus diesem Grund hat die ritualisierende Einbindung in den Unterrichtsalltag die höchste Priorität.
Es wird kein Unterricht nach bekanntem Prinzip sein. Es sind veränderte Räumlichkeiten, neu eingerichtete Lerngruppen, fest zugewiesene Sitzplätze, wie oben benannt strenge Hygienevorschriften sowie ein Unterricht von täglich vier Stunden in den Kernfächern. Da zahlreiche Lehrkräfte durch Vorerkrankungen, Alter bzw. Schwangerschaft nicht unterrichten dürfen, wird ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht von ihren vertrauten Lehrkräften unterrichtet werden können.
Die Kinder kehren in eine Schule zurück, die sich stark verändert hat. Sollten sie schon im Elternhaus darauf vorbereitet werden?
Ja, unbedingt. Es ist ganz wichtig, dass die Eltern ihre Kinder auf die veränderte Schule vorbereiten, damit sie dieser nicht mit Angst begegnen. Aus diesem Grund werden die Eltern mit einem Brief informiert. Alle Informationen sind zudem auf vielen Webseiten der Grundschulen einsehbar.
Eine Prognose: Ist es realistisch, das Konzept auf eine Rückkehr aller Grundschüler auszuweiten?
Aufgrund des Ressourcenmangels bzgl. Raumplanung und einsetzbarer Lehrkräfte ist eine Umsetzung schwer realisierbar. Dazu benötigen wir neue Rahmenbedingungen und Konzepte.
Die Leiterinnen der Lennestädter Grundschulen:
- Kätta Tebrügge (Saalhausen)
- Monika Ax (Meggen/Maumke)
- Karin Brieden (Altenhundem/Bilstein)
- Rebecca Friesekothen (Elspe/Oedingen)
- Elisabeth Blume (Grevenbrück)