„Rauchen? Voll daneben“ - Mediziner stellte harte Fakten vor

Dr. Bischopink klärt Schüler auf


Dr. med. Martin Bischopink klärte Schüler über die Gefahren des Rauchens auf von GFO-Kliniken Südwestfalen
Dr. med. Martin Bischopink klärte Schüler über die Gefahren des Rauchens auf © GFO-Kliniken Südwestfalen

Altenhundem. Mehrmals täglich ein Gemisch aus radioaktivem Polonium, ätzendem Ammoniak, den beiden auch in Rattengift verwendeten Substanzen Arsen und Blausäure sowie dem im Benzin enthaltenen Benzol zu sich nehmen: Das klingt nicht sehr verlockend. Aber rund ein Viertel der Menschen in Deutschland macht genau das – häufig bereits seit vielen Jahren.


Denn alle diese Stoffe sind, neben rund 5.000 anderen, in Zigaretten enthalten, ein wahrer Giftcocktail. Das verdeutlichte kürzlich Dr. med. Martin Bischopink, Lungenfacharzt und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Josefs-Hospital Lennestadt einer Gruppe von Schülern der Lessing-Realschule Grevenbrück in Begleitung ihres Biologielehrers und Konrektors Dr. Jörg Breuer.

140.000 Tabaktote jährlich

„Rauchen? Voll daneben“: Der Titel war gleichzeitig die Kernbotschaft des Vortrags vor der Gruppe von Achtklässlern. Und Dr. Bischopink hatte harte Fakten mitgebracht. „In Deutschland sterben jährlich rund 140.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Das entspricht in etwa dem täglichen Absturz eines Jumbojets mit 383 Passagieren“; führte der Lungenfacharzt aus. Schon eine einzige Zigarette könne die Lebensdauer um 28,6 Minuten verkürzen: „Raucher verlieren im Schnitt zehn Jahre ihres Lebens.“

Eine der bekanntesten Krankheiten, die mit dem regelmäßigen Zigaretten-Konsum einhergeht, ist der Lungenkrebs: „Das Risiko, an einem Bonchialkarzinom zu erkranken, nimmt zu, je früher man mit dem Rauchen beginnt“, so der Chefarzt. Auch die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) hat ihren Ursprung zumeist im Nikotinkonsum: „Rund 90 Prozent der bundesweit mehr als sechs Millionen Menschen mit einer COPD rauchen oder haben geraucht. Die wichtigste Maßnahme, um eine COPD-Erkrankung zu verhindern, ist der komplette Verzicht auf Zigaretten.“

Sichtliches Unbehagen

Allerdings stehen noch weitere Krankheiten im unmittelbaren Zusammenhang mit den gefährlichen Glimmstengeln: unter anderem Lungenfibrose, Lungenemphysem, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs.

Die Folgen des Rauchens stellte Dr. Bischopink auch mithilfe von Bildmaterial dar. Und die Fotos von Raucherlungen oder die Videoaufnahme einer Untersuchung der Bronchien rief bei der ein oder anderen Person im Raum sichtliches Unbehagen hervor. Der Mediziner appellierte: „Natürlich helfen wir Menschen mit Lungenerkrankungen gern, aber es ist doch viel besser, wenn es erst gar nicht dazu kommen muss.“

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