Projekt der Chorjugend Grevenbrück: Eine Weihnachtsgeschichte als Hörspiel

Grevenbrück. Die geistige Ideenschmiede von Christa Maria Jürgens scheint nie still zu stehen. Anstelle des eigentlichen, jährlichen Krippenspiels in der St. Nikolaus-Pfarrkirche war in diesem Jahr die Aufführung des Musicals „Eine Weihnachtsgeschichte“, angelehnt an das Original von Charles Dickens geplant. Daraus wurde kurzerhand ein Hörspiel.

Die Idee, etwas anderes zu machen, hatte die Dirigentin und Sängerin bereits während des ersten Lockdowns. „Mir war klar, dass wir etwas anderes machen, das besser in die Zeit passt, wenn es im Winter wieder so wird“, erklärt Christa Maria Jürgens.

Es kam so: Corona machte der Musicalaufführung einen Strich durch die Rechnung. Gerade einmal eine Probe in kleinen Gruppen im P.Z. in Meggen hat es gegeben und dann kam der zweite Lockdown. Das Skript einfach so in der Schublade verschwinden lassen - wollten weder die ausgewählten Darsteller, noch die Initiatorin.

Plan B musste her. Anstelle des Auftritts in der Kirche und beim Dreikönigssingen im Lennestädter Rathaus schrieb Christa Maria Jürgens das Musical in ein Hörspiel um. Eine Online-Probe und dann wurde in den Räumen der Musikschule Lennestadt/Kirchhundem ein Tonstudio eingerichtet.

Mit seinen Erfahrungen nahm Tontechniker Michael Steininger den Akteuren schnell die Angst vor der unbekannten Aufgabe und so wurden an nur drei Tagen alle Sprecherstimmen einzeln eingesprochen.

Die Sprechrolle des erwachsenen Scrooge Ebenezer hat Uwe Siemer übernommen. Seit seiner Rolle als Smee in Peter Pan ist er ein „Bühnenjunkie“ geworden. „Ich kann es einfach nicht mehr lassen. Der Zusammenhalt ist einfach großartig“, schmunzelt der Hauptdarsteller. Die Herausforderung für die Rolle des Bösewichts, war es einen anderen Charakter, als sich selbst wiederzugeben.

Nächster Wehrmutstropfen: Im Musical waren bereits alle Rollen doppelt vergeben und so musste jeweils einer auf sein Mitwirken verzichten. „Das ist eine traurige Sache“, bedauert Christa Maria Jürgens.

Die Registerstimmen der Lieder wurden von den Choristen zuhause einzeln eingesungen und von Gregor Klein zu einem digitalen Chor geformt. Dafür hatte der Pianist Peter Hinz zuvor zu jedem Lied ein Klavierplayback erstellt.

Auch das Fotoshooting der Darsteller war eine logistische Herausforderung: Einer in die Fotobox, desinfizieren und dann der Nächste. Schritt für Schritt wurde so ein weiteres tolles Projekt der 80 Mitglieder starken Chorjugend Grevenbrück perfektioniert.

Und die Bilanz von Christa Maria Jürgens, die wie alle Mitwirkenden die Hoffnung hat, das Musical aufführen zu können, sobald sich die Lage entspannt? „Ich könnte schreiben, was ich wollte. Es braucht Menschen, die es bewegen. Wir haben ein tolles Chorteam. Veränderungen geben uns die Möglichkeit, Neues zu schaffen.

„Da ihr nicht zu uns kommen könnt, kommt die Chorjugend Grevenbrück mit diesem Hörspiel zu euch nach Hause. Ein Dank gilt der Sparkasse ALK und der Stadt Lennestadt sowie der Musikschule der Stadt Lennestadt/Kirchhundem, ohne die dieses Projekt nicht realisierbar gewesen wäre.“