Philharmonie Südwestfalen konzertiert in der Schützenhalle Grevenbrück

Highlight beim "Spirituellen Sommer 2020"


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Michael Nassauer, Heike Kaufmann, Tim Hüttemeister, Martin Steinberg und Susanne Falk (v.l.). von Nils Dinkel
Michael Nassauer, Heike Kaufmann, Tim Hüttemeister, Martin Steinberg und Susanne Falk (v.l.). © Nils Dinkel

Grevenbrück. Die Philharmonie Südwestfalen tritt als Highlight des „Spirituellen Sommers 2020“ am Mittwoch, 9. September, in verschlankter Form in Grevenbrück auf. Den Taktstock schwingt teilweise auch der Dirigent-Student Tim Hüttemeister aus Elspe. Bis zu 200 Gäste können an dem Konzert teilhaben.


Tim Hüttemeister ist Absolvent der Orchesterleitungsklasse der Hochschule für Musik in Detmold, mit der die Philharmonie Südwestfalen kooperiert. Gleich fünf Anwärter schwingen den Taktstock beim zweistündigen Konzert in Grevenbrück, dass unter dem Motto „Wasser“ steht. So bringen die Musiker themenbezogene Werke von Georg Friedrich Händel, Frederick Delius, Jaqcues Ibert und Bedrich Smetana zu Gehör.

Tim Hüttemeister dirigiert das Ensemble im zweiten Satz „Szene am Bach“ der sechsten Sinfonie von Ludwig von Beethoven. Für Hüttemeister sollte es ein ganz besonderes Konzert werden: Er hatte seinen Bachelorabschuss für Grevenbrück geplant. Der Plan fiel der Corona-Pandemie zum Opfer.
Ein Stück weit Normalität

Philharmonie Südwestfalen-Intendant Michael Nassauer sagte, dass 39 von den 66 Planstellen beim NRW-Landesorchester am Konzert teilnehmen. Mehr gebe die aktuelle Situation nicht her. Trotzdem wolle man das Konzert abwechslungsreich gestalten. Die Freude, ein Orchester zu leiten sei aktuell coronabedingt etwas getrübt. Er freut sich, dass in Grevenbrück ein Stück weit Normalität einkehren kann. Denn es ist das erste Indoor-Konzert, dass das Ensemble aus Südwestfalen seit geraumer Zeit spielen kann.

Konzerte seien nur kurzfristig planbar, da bei den Verordnungen, die Gesetzeskraft hätten, stetig Änderungen erfolgen, so der Intendant. „Corona stellt uns vor eine ganz besondere Herausforderung“, so Nassauer. Das Ensemble müsse den Mindestabstand von 1,5 Metern auf der Bühne und zu den Zuschauern einhalten. Besondere Vorsicht sei für die Bläser geboten. Hier betrage der Mindestabstand zwei Meter.
Umfangreiche Corona-Schutzmaßnahmen

Zudem müssten sie einen Ploppschutz überziehen. Plexiglas-Schutzwände tun ihr übriges. Außerdem sei das Kondenswasser der Bläser aufzufangen. Hierfür reicht der Platz der Bühne nicht aus, sodass das Ensemble auch Teile des Hallen-Parketts einnimmt. Die Gäste finden im Saal der Halle sowie auf der Empore Platz. „Stück für Stück erobern wir die Bühne zurück“, so Intendant Nassauer.

Trotz Corona sollen sich die Besucher sicher fühlen. Martin Steinberg, Öffentlichkeitsreferent bei der Stadt Lennestadt, betonte, dass sicherlich mehr Besucher in die Halle gedurft hätten. Es werfe jedoch Fragen auf, wenn im privaten Rahmen möglichst klein gefeiert werden solle und öffentliche Veranstaltungen gleichzeitig mehr Besucher zuließen. Daher sei die gültige Verordnung des Landes NRW in dieser Hinsicht „enger gezurrt“ worden. In der Pause, in der die Besucher möglichst an ihrem fest zugewiesenen Platz bleiben sollten, werde intensiv stoßgelüftet. Die Bewirtung – in geschlossenen Behältnissen – erfolgt seitens des Schützenvereins Grevenbrück.

Tickets sind für 32 Euro (Schüler, Auszubildende und Studenten 18 Euro) ausschließlich im Vorverkauf erhältlich. Die Ticketreservierung ist telefonisch unter Tel.: 0 27 23/60 84 03 oder per E-Mail: k.seidenstuecker@lennestadt.de möglich.
Förderung der hiesigen Kultur
Das Konzert wird von der Stadt Lennestadt, der Hochschule für Musik Detmold, der Sparkasse ALK, dem Stadtmarketing Lennestadt und dem Schützenverein Grevenbrück unterstützt. Heike Kaufmann (Marktbereichsleiterin der Sparkasse ALK) sagte, dass man seit Eintreten dieser schwierigen Zeit Vereine in der Region mit 250.000 Euro unterstützt habe. Wichtiger Bestandteil sei auch die Förderung der hiesigen Kultur. „Wir können es ‚nur‘ mit Geld unterstützen. Für das Gelingen sowie die sinnvolle und gute sind andere zuständig“, so Kaufmann.

Normalerweise hätten in den fünf Kreisen Südwestfalens etwa 300 Veranstaltungen zum „Spirituellen Sommer“ stattgefunden. In diesem Jahr werden es 90. „In den Regionen wächst durch das Kulturangebot vieles zusammen“, freute sich Projektleiterin Susanne Falk. Der „Spirituelle Sommer“ findet im neunten Jahr statt.
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