"Ohne Realschule wird unser Schulsystem geschwächt "


Zur Diskussion um die Anmeldezahlen an der Lessing-Realschule Grevenbrück hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:


"Liebe Politiker der Gemeinde Kirchhundem und Lennestadt, ihre Bedenken, dass bei einer Dreizügigkeit der Lessing Realschule Grevenbrück keine Sekundarschule zustande kommt, kann ich nicht teilen. Denn keines der abgelehnten Kinder (soweit mir bekannt) wird auf der Sekundarschule in Meggen angemeldet. Wenn also eine erneute Dreizügigkeit der Lessing Realschule beschlossen wird, wird nicht ein Schüler/ Schülerin, der Sekundarschule verloren gehen. Desweiteren sind ja alle Bewerber aus der Gemeinde Kirchhundem angenommen worden. Oder soll ich besser sagen, hatten Losglück. Weiter ist zu erwähnen, dass mit Einführung der neuen Sekundarschule, eine weitere Schulform in das Schulgesetz verankert wurde. Im ganzen Schulgesetz ist aber nirgend wo festgehalten, dass dies zum Leitwesen (Schwächung) anderer bereits existierender Schulformen geschehen soll. Ausnahme ist die Hauptschule. Für diese wurde die Garantie aufgegeben. Schulgesetz §17a.
Abgelehnte Kinder wandern ab
Ohne Realschule wird unser Schulsystem insgesamt geschwächt und nicht, wie immer argumentiert wird, durch längeres gemeinsames Lernen auf der Sekundarschule gestärkt. Viele der abgelehnten Kinder werden ohne Empfehlung der Grundschule das Gymnasium besuchen oder in einer Nachbargemeinde auf einer Realschule angemeldet. Das kann und darf nicht im Interesse der heimischen Politik sein. Wenn die Sekundarschule wirklich so gut ist, wie von vielen Politikern zu hören, sollte man sich die Frage stellen, warum diese nicht angenommen wird. Und das trotz politisch gewollter Schwächung der Realschule.
Kinder statt politischer Interessen
Liebe Politiker, ich bitte Sie eindringlich, setzen Sie eine weitere Dreizügigkeit der Lessing Realschule für das Schuljahr 2016/17 durch. Für die darauf folgenden Jahre, bitte ich Sie, die Einschränkung auf Zweizügigkeit zurück zu nehmen. Sonst werden sich nächstes Jahr wieder Eltern organisieren müssen, und das alles zum Leitwesen unserer Kinder. Denn einzig und allein um die geht es, und nicht um irgendwelche politische Interessen." Michael Berthold, Lennestadt
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