ÖUK fordert mehr Barrierefreiheit in Banken und Sparkassen


Barrierefreiheit und Bedienbarkeit für Menschen mit Sinnesstörungen: So fordert der ÖUK Lennestadt Banken und Sparkassen zum Handeln auf. von privat
Barrierefreiheit und Bedienbarkeit für Menschen mit Sinnesstörungen: So fordert der ÖUK Lennestadt Banken und Sparkassen zum Handeln auf. © privat

Lennestadt. „Menschen mit Behinderung stehen leider oft im gesellschaftlichen Abseits. Nach wie vor gibt es zu viele Barrieren, die es unmöglich machen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“ Diese Erkenntnis des VdK teilt auch der örtliche Unterstützerkreis (ÖUK) Lennestadt.


„Selbstverständlich müssen auch Banken und Sparkassen für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich sein. Das gilt insbesondere auch für Geldautomaten, die zunehmend an die Stelle von Bankfilialen treten, wenn diese geschlossen werden“, so der Sprecher des Arbeitskreises, Jürgen Dolle. „Betroffen sind nicht nur Rollstuhl- und Rollator-Fahrer, sondern auch Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen.“

Die Automaten sollten also nicht nur unterfahrbar und die Filialen über Rampen zugänglich sein. Schwerhörige, die ein Hörgerät nutzen, müssen das gesprochene Wort ohne Störungen hören können. Induktionstechnik zur Unterstützung der Hörbarkeit sei hierzu in allen Beratungsbereichen dringend erforderlich. Sehbeeinträchtigte benötigten demnach unter anderem Blindenschrift und Sprachausgaben am Automaten.
ÖUK fordert drei „bars“ als Leitlinie
„In Lennestadt verfügt lediglich die Hauptstelle der Sparkasse ALK in Altenhundem über unterfahrbare Geldautomaten mit einer Sprachausgabe. Das ist eindeutig zu wenig“, so Dolle. Die Vertreter des ÖUK sind sich einig: „Es braucht eine Zielvereinbarung und Selbstverpflichtung der Banken. Bei der Errichtung von Geldautomaten würde es ausreichen, wenn die drei „bars“ – erreichbar, unterfahrbar, bedienbar – zur Leitlinie würden.“

„Gerne beraten wir Banken dabei, wie barrierefrei erreichbare Geldinstitute und barrierefrei erreichbare Geldautomaten im Detail aussehen können und müssen“, ergänzt Friedhelm Hoffmann, Experte in Fragen der Barrierefreiheit und auch Mitglied im ÖUK Lennestadt.
Hintergrund
In den Jahren 2007/2008 wurden örtliche Unterstützerkreise (ÖUK) in den einzelnen Kommunen des Kreises Olpe gegründet. Diese setzen sich aus Betroffenenvertretern, Mitgliedern aus Politik und Verwaltung, der/dem Behindertenbeauftragten und der örtlichen Ansprechperson zusammen.

Ziel des ÖUK Lennestadt ist es, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung in Lennestadt zu beseitigen bzw. zu verhindern. Dies entspricht der UN-Konvention – „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung im Dezember 2006“ –, die die so genannte Inklusion für alle Menschen allumfänglich umsetzen will. Der ÖUK Lennestadt kann sich in diesem Sinne mit allen Angelegenheiten der Kommune befassen.
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