Nostalgische Fahrt ins Eheglück

Neues Trauzimmer im Grevenbrücker "HochzeitsBahnhof"


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Reinhard Korth (rechts, Liegenschaften) überreicht die Vereinbarung über die Nutzung des Raumes als Trauzimmer an Angelika Hennecke (Leiterin Standesamt). Im Hintergrund Bürgermeister Stefan Hundt und Rolf Schauerte, Pächter des "ess-Bahnhofs". von s: Kerstin Sauer
Reinhard Korth (rechts, Liegenschaften) überreicht die Vereinbarung über die Nutzung des Raumes als Trauzimmer an Angelika Hennecke (Leiterin Standesamt). Im Hintergrund Bürgermeister Stefan Hundt und Rolf Schauerte, Pächter des "ess-Bahnhofs". © s: Kerstin Sauer

Steilvorlagen für die gelungene Traurede gibt es genug: „Freie Fahrt ins Glück!“ Oder: „Auf dass die Ampeln bei Ihnen immer auf Grün stehen.“ Angelika Hennecke strahlt, als auch ein Besucher einen Vorschlag macht: „Mit Volldampf in die Ehe!“ Das ist ganz nach ihrem Geschmack, denn: Ab sofort dürfen die Leiterin des Lennestädter Standesamtes und ihre Kollegen glückliche Paare im neuen Trauzimmer des Grevenbrücker „ess-Bahnhofs“ trauen.


Es ist ein Raum, der wirkt. Braune Leder-Couches stehen – wie in einem Zugabteil – in zwei Reihen hintereinander auf dem Holzboden, eine alte Bahnhofs-Uhr steht in einer Ecke, gegenüber schmücken antike Zug-Laternen eine geheimnisvolle Holztruhe.
Warme Brauntöne dominieren, harmonieren perfekt mit dem scheinbar blanken Mauerwerk, das die Wände ziert. Vier Gaubenfenster sorgen seitlich für Helligkeit, durch das fünfte Fenster am Kopfende des Raumes – direkt hinter dem Platz der Standesbeamtin – strahlt die Sonne und wird von den weiß gestrichenen Holzbalken an der Decke reflektiert. „Das hier“, Angelika Hennecke, sichtlich erfreut über die positiven Reaktionen der Gäste, umfasst mit einer Handbewegung den Raum, „ist nun unser nostalgisches Trauzimmer.“
Modern gehe es im Trauzimmer des Rathauses zu, noch moderner in den Pyramiden – im Grevenbrücker „ess-Bahnhof“ hingegen findet nostalgische Gemütlichkeit ihren Platz. So kommt zum „ess“-, „Kultur“- und „Museums“-Bahnhof noch der „HochzeitsBahnhof“ hinzu. Das neue Trauzimmer im ersten Obergeschoss erreicht der Gast über eine Treppe bzw. barrierefrei mit dem Aufzug. Es bietet Platz für rund 40 Gäste, selbst der Fotograf und der Kameramann finden für ihre Aufgabe genug Bewegungsfreiheit.
„Zunächst“, so erklärt Angelika Hennecke, „werden Trauungen an jedem zweiten und vierten Wochenende, jeweils freitags vor- und nachmittags sowie nach Vereinbarung angeboten.“ Um die 100 Pärchen lassen sich derzeit pro Jahr in Lennestadt trauen. Früher, als das Standesamt auch noch das Turmzimmer der Burg Bilstein für Trauungen anbieten konnte, waren es um die 150. „Und da wollen wir auch wieder hin“, sagt Standesbeamtin Angelika Hennecke lachend.
Die Chancen dafür stehen gut, denn, so betont sie: „Eine standesamtliche Trauung muss nicht am Wohnort stattfinden.“ Soll heißen: Jedermann bzw. jedes Paar ist in Grevenbrück willkommen. Informationen gibt es beim Standesamt Lennestadt unter 02723/608-340 oder -341.
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