Nezahat Baradari besucht Stadt Lennestadt

Altenhundem. „Warum wandern denn die Ärzte ab und gehen nicht in die Niederlassung?“ Beim Antrittsbesuch beim Lennestädter Bürgermeister Tobias Puspas der SPD-Bundestagsabgeordneten Nezahat Baradari, ging es direkt um zentrale Fragen der Gesundheitspolitik.

Bürgermeister Puspas: „Schon unter meinem Vorgänger Stefan Hundt sind wir aktiv auf die Ärzteschaft zugegangen, setzen auf deren Expertise und stehen insbesondere über unsere Hausärzte Dr. Roger Dietz (Saalhausen) und Dr. Andreas Umlauf (Bilstein) weiterhin im engen Austausch.“

Grundsätzlich bestärkt Nezahat Baradari die Verantwortlichen im Lennestädter Rathaus. Sie informierte sich über die Projekte DigiDocs, Unterstützung der Geburtenhilfe im St. Josefs-Hospital, stellte aber auch bilanzierend fest:

„Zurzeit ist es unattraktiv, sich als Arzt niederzulassen. Natürlich dürfen Sie als Kommune nicht den Kopf in den Sand stecken. Betreiben Sie aber auch keine Augenwischerei. Verprassen Sie kein Geld!“ Bürgermeister Puspas unterstrich dies: „Wir arbeiten mit vielen Bausteinen. Unsere Chancen sehe ich auch in der guten Netzwerkarbeit.“

Die gerade in den erweiterten Fraktionsvorstand gewählte Bundestagsabgeordnete und ausgewiesene Gesundheitsexpertin sagt für ihren Wahlkreis Unterstützung zu: „Als erste westdeutsche Kinder- und Jugendärztin im Parlament und im Gesundheitsausschuss werde ich meinen Einfluss geltend machen. Ich komme gerne am 2. Februar zur nächsten Sitzung des Arbeitskreises Daseinsvorsorge in das Lennestädter Rathaus!“ Abschließender Tenor: Ist die Ärztin, der Arzt vor Ort, kommt auch der Facharbeiter von weiter weg in die Region.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es um spezifische Themen aus und für Lennestadt. Bürgermeister Puspas warb um politische Unterstützung beim Thema Personenunterführung Meggen: „Ich spreche mit allen demokratischen Parteien. Da liegen Gleise aus der Zeit des Bergbaus die, überspitzt gesagt, zerbröseln. Beim riesigen Konzern Deutsche Bahn kommen wir nicht wirklich weiter.“

Nezahat Baradari bestätigte die schwierige Kommunikation mit dem Unternehmen. Positiv gesehen werden die hervorragend hergerichteten Bahnhofsgebäude im Lennestädter Stadtgebiet, inklusive dem bevorstehenden barrierefreien Umbau des Bahnhofs Grevenbrück und die seit 20. Dezember bestehende IC-Anbindung.

Abschließend ließ sich Nezahat Baradari über den aktuellen Stand im Bereich OGS-Ausbau und Breitbandversorgung von Bürgermeister Tobias Puspas und Beigeordnetem Karsten Schürheck informieren.