Neueröffnung der Gaststätte an der Hohen Bracht im November

Kreis Olpe investiert mehr als zwei Millionen Euro


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Die Bauarbeiten an der Hohen Bracht sind fast abgeschlossen. von Nils Dinkel
Die Bauarbeiten an der Hohen Bracht sind fast abgeschlossen. © Nils Dinkel

Altenhundem. Fast genau 87 Jahre nach der Einweihung erstrahlt ein „Herzensprojekt“ von Landrat, Aufsichtsrat und Kreisdirektor des Kreises Olpe bald in neuem Glanz: die Hohe Bracht mit dem Aussichtsturm und dem Restaurant. Umfassende Baumaßnahmen, die mit mehr als zwei Millionen Euro zu Buche schlagen, stehen vor dem Abschluss. Neuer Pächter ist Dalibor Divkovic, der viel vor hat - und mit Blick darauf, dass er die Gaststätte nun führen darf, von „einer großen Portion Glück“ spricht.


„Wir haben den Investitionsstau aufgelöst und die Hohe Bracht aus ihrem langen Dornröschenschlaf geweckt. Wir haben dem Wahrzeichen mit den erheblichen Investitionen in diesem Jahr wieder ein Gesicht gegeben. Jetzt ist die Hohe Bracht wieder zu einem attraktiven Aussichtspunkt geworden“, sagt Kreisdirektor Theo Melcher auf LokalPlus-Anfrage.

Die Aufwendungen für das Projekt seien mit etwas mehr als zwei Millionen Euro etwas höher ausgefallen als veranschlagt gewesen. Wesentlicher Grund für die Mehrausgaben: unvorsehbare Mängel. „Das Dach war stark beeinträchtigt, was von außen nicht erkennbar war. Es drang Wasser ins Gebäude ein. Außerdem mussten mehr Fenster im Turmgebäude ausgetauscht werden. Unterhalb der Lackschicht wiesen die Fenster teilweise Fäule auf“, erklärt Melcher.
Auch hohe Brandschutzanforderungen schlagen auf die Bilanz
Aber: Bei Arbeiten an der Substanz sei man vor Überraschungen nie sicher. Weiterer Punkt für die Mehrkosten seien die enormen Anforderungen an den Brandschutz gewesen. „Die Hohe Bracht ist und war das Wahrzeichen des Kreises Olpe und wird nun wieder den Ansprüchen an eine moderne, attraktive Lokalität gerecht. Die Aufenthaltsqualität ist innen und außen deutlich verbessert worden“, sagt Melcher.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Investitionen, die sich lohnen sollen. Der Kreis blickt der Neueröffnung am 11. November zuversichtlich entgegen. Mit Dalibor Divkovic startet immerhin ein echter Profi der Gastronomie-Branche jetzt als Pächter an der Hohen Bracht durch. Im November eröffnet er das Restaurant mit dem dazugehörigen Aussichtsturmin in Altenhundem. 
Für Divkovic eine besondere Location
„Die Hohe Bracht ist eine besondere Location zu jeder Jahreszeit“, sagt Dalibor Divkovic. „Unzählige Punkte bestätigen das. Einer davon ist, dass die Hohe Bracht als Wahrzeichen einer der höchstgelegenen Orte im Sauerland ist“. Mit den beinahe fertigggestellten Umbauarbeiten sei ein „zeitloses Ambiente mit einer wunderschönen Aussicht inmitten der Natur“ geschaffen worden, sagt Divkovic, der in Attendorn wohnt und das Steakhaus in Milstenau betreibt.

Bei den Bauarbeiten sei vieles zu beachten gewesen. Die Hohe Bracht steht unter Denkmalschutz. „Das Thema war wahrscheinlich einer der schwersten Punkte. Um nur einiges aufzuzählen, gehören dazu beispielsweise die Fenster, natürlich die Fassade und dass die Ansicht des Hauses auf keinem Fall verändert wird“, sagt Divkovic. So soll der Hohen Bracht auch künftig der „alte Look“ erhalten bleiben. Auf der Außenanlage wurden zudem Spielanlagen für Kinder geschaffen. 
"Großes Glück"
Dass Divkovic überhaupt neuer Pächter an der Hohen Bracht ist, verdankt der Gastronom seiner Meinung nach „einer großen Portion Glück“. Die Verantwortlichen habe er „sicherlich mit meiner langjährigen Erfahrung im Gastronomiebereich überzeugen“ können. Und nicht zuletzt auch mit einem „gut ausgearbeiteten und gut überlegten Konzept“. Es seien also mehrere Faktoren zusammengekommen.

Die Planungen und die Bauphase hätten den neuen Pächter jedoch auch viel Schweiß und Nerven gekostet. Dabei habe der Gastronom auch diverse Hürden überwinden müssen: „Die größte Hürde überhaupt ist wohl wie immer die Zeit. Neben meinem Steakhaus, was natürlich nicht darunter leiden durfte, wurden Tag und Nacht der Hohen Bracht gewidmet. Ohne gewisse finanzielle Mittel wäre das Ganze natürlich auch nicht entstanden“, so Divkovic. Mühselig sei es auch gewesen, das Konzept der Hohen Bracht genauso umzusetzen, wie geplant. Mit Erfolg: „Letztendlich ist uns das gelungen.“  
Außenterasse erweitert
Am Wahrzeichen Hohe Bracht ist eine Kernsanierung vorgenommen worden. Die Außenterasse wurde erweitert, bietet jetzt 270 Personen Platz. Außerdem brachte der Kreis Olpe als Inhaber und Kostenträger die Technik des Hauses auf den neuesten Stand. Jetzt soll das Gebäude langjährig für die Zukunft vorbereitet sein.

„Mit dem Rest sollte man sich einfach bei einem Besuch überraschen lassen“, sagte Divkovic. Künftig soll die Hohe Bracht laut Divkovic in erster Linie immer ein Plätzchen für Jung und Alt zum gemeinsamen Speisen, zum Feiern besonderer Anlässe oder „auch gerne einfach mal zum Abschalten“ in der Natur sein.
Eröffnung am 11. und 12. November
Bei den Bauarbeiten habe es immer wieder Hindernisse gegeben. „Der Zeitplan ist dadurch jedoch nicht beeinträchtigt worden“, sagte Divkovic. So soll die Gastronomie und gleichzeitig das sanierte Wahrzeichen am Samstag, 11. November, für geladene Gäste eröffnen, wozu Vertreter des Kreises oder auch die Partner des Projektes gehören. Einen Tag darauf, am Sonntag, 12. November, eröffnet die Hohe Bracht dann ab 12 Uhr für alle Gäste.

Nach jetzigem Stand öffnet das Restaurant täglich von 11.30 bis 21.30 Uhr, wobei die Küche von 12 bis 15 Uhr und von 17 bis 21 Uhr frische Gerichte zubereitet. Künftig soll es zudem verschiedene Arten von Veranstaltungen geben. „Wir werden unseren Gästen einiges bieten. Unter anderem sind ein Open-Air-Kino, Oldtimer-Treffen, umfangreiche Küche in unserem Restaurant und vieles mehr geplant“, sagt Divkovic.
Westfälische und bayrische Küche
An den Eröffnungstagen werden die Gäste mit einem Buffet aus westfälischer und bayerischer Küche sowie guter Hausmannskost bewirtet. „Alles in allem sollte es aber dennoch eine Überraschung bleiben“, sagt der Pächter. Für den Beginn hat Divkovic acht Vollzeit- und vier Teilzeitkräfte und zahlreiche Aushilfen eingeplant.

Melcher wünscht dem neuem Pächter Dalibor Divkovic viel Glück: „Er muss die Pacht wieder erwirtschaften, die die Kosten wieder einholen sollen. Wir sind dankbar, mit ihm einen sehr engagierten und erfahrenen Pächter gefunden zu haben.“
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