„Neoliberales Elend“: Leserbrief zur Schließung der Postfiliale

Standort Altenhundem


 von Grafik: Sophia Poggel
© Grafik: Sophia Poggel

Lennestadt. Zur Schließung der Postfiliale in Altenhundem äußert sich Engelbert Prevorcic aus Hachen in einem Leserbrief.


„Wie oft hat die Postfiliale in Altenhundem seit der Privatisierung den Betreiber gewechselt? Wir haben nicht nachgezählt.

Jedenfalls liefert das börsennotierte Großunternehmen hier im Zentralort (und auch im Nachbarort Kirchhundem) unakzeptablen Service ab.

Hohe Renditen für Aktionäre

Der tieferliegende Grund ist die neoliberale Privatisierung, die auf dem Rücken derer, die die Leistung vor Ort erbringen, hohe Renditen für die Aktionäre abwirft.

Viele Betreiber „subventionieren“ die Postdienstleistungen durch ihr Hauptgeschäft. Geschäftsgründungen, gerade von Migranten, erweisen sich oft nicht als auskömmlich, können vielfach auch aufgrund einer hohen Miete nicht durchhalten.

Anbindung ans „WieWoWatt“?

Vielleicht wäre eine Anbindung an „WIE WO WATT“ eine Möglichkeit? Hier würde ein von der Öffentlichkeit subventioniertes zentrales Ladenlokal ohne unmittelbaren Renditedruck zwar letztendlich auch den Ertrag der Post-Aktionäre steigern. Aber wenigstens könnte für die Bürger vor Ort eine stabile Versorgung mit unverzichtbaren Dienstleistungen ermöglicht werden. Und zwar zu kundenfreundlichen Öffnungszeiten!

Außerdem käme man der Zurücknahme der von Interessen gesteuerten Privatisierung - zumindest intellektuell - ein Stückchen näher: Daseinsvorsorge in öffentliches Eigentum!“

Engelbert Prevorcic, Hachen

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