Nadelstich statt Urteilsspruch: Blutspende-Tag im Amtsgericht Grevenbrück

Keine Einlasskontrollen


Im Strafsaal des Amtsgerichtes Grevenbrück wurden Mitarbeiter und Interessierte zur Ader gelassen. von s: Nils Dinkel
Im Strafsaal des Amtsgerichtes Grevenbrück wurden Mitarbeiter und Interessierte zur Ader gelassen. © s: Nils Dinkel

Grevenbrück. Wo sonst strenge Einlasskontrollen stattfinden und tagtäglich Familien- und Strafsachen verhandelt werden, war am Mittwoch, 15. Mai, alles anders. Es verkündete nämlich nicht der Richter den Urteilsspruch, sondern das Deutsche Rote Kreuz urteilte über Spendentauglichkeit oder nicht. Blutspende beim Amtsgericht Grevenbrück.


Zahlreiche Mitarbeiter und Interessierte nutzten die Möglichkeit, das Gericht einmal außerhalb des bürokratischen Alltages kennenzulernen. Genau das war auch der Hintergrund der Aktion. Vom „Ersttäter“ bis zum chronischen „Wiederholungstäter“ waren alle Arten von Spendern dabei.

Fragen statt Paragraphen: Nach dem Ausfüllen des Fragebogens zum aktuellen Gesundheitsbefinden, überprüfte ein Arzt den Blutdruck und die Angaben im Personalraum im Erdgeschoss. Schräg gegenüber befindet sich eine Zelle, die an diesem Tag außer Funktion blieb.
Spender werden im Strafsaal vorstellig
Im Anschluss durften die Spender im Strafsaal vorstellig werden. Gnade vom Richter war jedoch nicht zu erwarten: Das Bild vom „Angeklagten“ machten sich die Mitarbeiter vom DRK-Blutspendedienst West, für die diese Örtlichkeit ebenfalls sehr außergewöhnlich war.

Hier wurden der HB-Wert durch Blutentnahme sowie die aktuelle Körpertemperatur gemessen. Im Anschluss daran hieß es Platz nehmen im Gerichtssaal. Statt des Urteilsspruchs des Richters erwartete die Besucher nun jedoch etwas anderes: eine Nadel zur Blutentnahme durch das Rotkreuz-Team.
Stärkung in der Aufenthaltshalle
Nach der erfolgreichen Spende galt es den Saal zu verlassen und sich im Saal für Familiensachen auf einer der Liegen auszuruhen. Im Anschluss folgte die Stärkung mit belegten Brötchen, Kuchen oder einer Bockwurst in der Aufenthaltshalle im Erdgeschoss. Die Blutspende beim Amtsgericht fand zum zweiten Mal statt.

„Eine Wiederholung ist absolut nicht ausgeschlossen“, so Anja Lindt vom Amtsgericht Grevenbrück. Sie hatte die Planung für die Blutspende übernommen.
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