Mordlust-Podcast greift schauriges Tötungsverbrechen in Grevenbrück auf

Tragisches Ende einer Beziehung: Vater tötet Sohn


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Archivfoto: Der Tatort in Grevenbrück. von Nils Dinkel
Archivfoto: Der Tatort in Grevenbrück. © Nils Dinkel

Grevenbrück. Ein schreckliches Verbrechen hat in Grevenbrück im Jahr 2020 für Erschütterung gesorgt, als ein Vater seinen eigenen Sohn tötete und anschließend versuchte, sich das Leben zu nehmen (LokalPlus berichtete). Den Fall greifen nun die Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohlers detailliert in der 150. Folge ihres True Crime-Podcasts „Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe“ auf, der am 24. April erschienen ist.


In dem fast 90-minütigen Podcast, der den Titel „Hinter verschlossenen Türen“ trägt, beleuchtet Paulina Krasa die erschütternden Ereignisse rund um den Mordfall. Der Täter, dessen Identität anonymisiert wurde, hatte einen langen Weg der Gewalt und Instabilität hinter sich, bevor er am 3. Mai 2020 zu einer unfassbaren Tat schritt.

Paulina Krasa zeichnet ein Bild der dysfunktionalen Beziehung zwischen dem Täter und der Mutter des dreijährigen Jungen. Die Mutter, selbst noch ein Teenager, als sie schwanger wurde, hatte bereits früh mit den Herausforderungen des Lebens zu kämpfen. Trotz der Bemühungen, eine Familie zu gründen, geriet die Beziehung zwischen den Eltern des Kindes schnell in eine Spirale aus Gewalt und Unsicherheit.

Vater zündet Matratze an

Die Mutter, mutig genug, sich gegen die Gewalt zu wehren, wandte sich an die Behörden und erwirkte ein Annäherungsverbot gegen den Vater des Jungen. Doch selbst nach der Trennung blieb die Bedrohung präsent, als der Vater seinen Sohn in einer tragischen Eskalation tötete und anschließend versuchte, sein eigenes Leben zu beenden.

Er würgte seinen Jungen bis zur Bewusstlosigkeit, legte ihn auf eine Matratze und steckte diese in Brand. Zudem verletzte er sich mit einem Messer, ehe er aus dem zweiten Stock sprang.

Täter geständig

Das Gerichtsverfahren, das etwa ein halbes Jahr später auf diese entsetzliche Tat folgte, brachte grausame Details ans Licht. Der Täter gestand, unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen gehandelt zu haben, und wurde letztendlich für schuldig befunden. Das psychiatrische Gutachten offenbarte eine Persönlichkeitsstörung des Täters, die seine Fähigkeit zu Empathie und Liebe stark einschränkte.

In einem emotionalen Moment vor Gericht äußerte sich die Mutter des getöteten Jungen zu dem schrecklichen Verlust, während der Vater des Kindes den Saal verlassen musste. Für den Staatsanwalt sei es laut Krasa eines der schlimmsten Verbrechen gewesen, die er je angeklagt habe.

Wollte Täter die Mutter bestrafen?

Der Staatsanwalt hielt es für am wahrscheinlichsten, dass der Angeklagte der Mutter das Kind wegnehmen und sie bestrafen wollte. Die Richterin verhängte eine lebenslange Haftstrafe wegen heimtückischen Mordes.

Die Journalistinnen von „Mordlust“ kommentieren den Fall als einen erschütternden Beweis für die Notwendigkeit, häusliche Gewalt ernst zu nehmen. „Die Mutter hätte ihn offenbar nicht verlassen, wenn er sie nicht geschlagen hätte und nicht eine Gefahr für sich und das Kind gesehen hätte“, sagen sie in ihrer Analyse.

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