Monika „Lille“ Lillpopp: Wie aus Alltagsgeschichten eine Büttenrede wird
Auftritte beim Frauenkarneval der „Spassbacken“ Altenhundem sind Kult – aber keine Routine
- Lennestadt, 18.01.2017
- Von Christine Schmidt

Altenhundem. Für den Busen eine Creme, die Männer immer leiden sehn, immer älter im Gesicht und sowieso viel zu viel Gewicht: So oder so ähnlich hat Monika Lillpopp schon so manche Themen aus dem Alltag in ihrer Büttenrede scherzhaft verpackt. Sie gehört zu den drei Gründerinnen der Altenhundemer Karnevalistinnen „De Spassbacken“. Seit rund zwölf Jahren geht sie beim Frauenkarneval in Altenhundem als „Lille“ verkleidet in die Bütt. Am kommenden Sonntag, 12. Februar, tritt sie wieder in der Sauerlandhalle auf.

Ihr ist es dabei wichtig, dass sich ihr Publikum in den Geschichten wiederfindet. Von ihrem Rednerpult aus hat sie die weiblichen Jecken genau im Visier, beobachtet das Publikum und die Reaktionen auf ihre Gags. „Da sieht man dann auch Frauen, die zu den Freundinnen sagen: ‚Ja, das ist uns auch passiert‘, und die sich vor Lachen nicht mehr einkriegen.“

Monika Lillpopp greift nach einem Stapel Papier und liest zwei oder drei Abschnitte aus einer ihrer Reden vor. Die Betonung sei natürlich mit das Wichtigste, erklärt sie. Alles müsse ganz dramatisch dargestellt und übertrieben werden. Aber auch Spontanität gehört bei ihr dazu, an Karneval sollen die Leute ja auch Spaß haben. „Wenn jemand im Publikum gar nicht mehr aufhört zu lachen, schimpfe ich auch spaßeshalber mit ihm: Jetzt ist aber mal gut da vorne, Mensch“, lacht die „Spassbacke“.
Der Ablauf unmittelbar vor jedem Auftritt: Schnell noch ein Sekt „zum Runterkommen“. Dann kommt das Einzugslied, und die ganze Halle weiß: „Lille“ kommt. Genau das sei eben auch das Besondere an ihr und an Altenhundem: „Die Leute kennen mich und meine Familie und sie kennen die Stadt.“ Stünde dort ein Redner aus Köln auf der Bühne, würde der lokale Bezug fehlen. „Ich habe zum Beispiel mal erzählt, wie ich mich in Altenhundems erstem Kreisel verirrt habe“, erinnert sich Monika Lillpopp. Ein guter Witz von einer Einwohnerin für Einwohner kommt eben an.

„Wenn die Leute dann nach dem Auftritt kommen und sagen: Du hast mich so richtig zum Lachen gebracht, ist das das Größte für mich“, findet Monika. „Schon mal bekomme ich auch nur einen Schulterklopfer. Dann bin ich einfach nur glücklich.“
Für den kommenden Frauenkarneval der „Spassbacken“ ist die Büttenrede übrigens schon fertig. Über welche Anekdoten „Lille“ diesmal erzählt, verrät sie natürlich nicht.
