Modellprojekt Elspe Festival Top, Mitfahr-App Molly Flop?

Erstes Fazit zu zwei Lennestädter Projekten


  • Lennestadt, 10.02.2022
  • Politik
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Die Aufführung des „Ölprinzen“ beim Elspe Festival war ein voller Erfolg. von Kerstin Sauer
Die Aufführung des „Ölprinzen“ beim Elspe Festival war ein voller Erfolg. © Kerstin Sauer

Lennestadt. Modellprojekt Elspe Festival – gut gelaufen. Mitfahr-App Molly – weniger gut. So könnte das kurze Fazit zu zwei Anfragen aus den Reihen der Grünen-Fraktion während der Ratssitzung am Mittwoch, 9. Februar, lauten.


Im Vorfeld hatten die Grünen um Stellungnahme zur Modellkommune Lennestadt und zu Molly gebeten: Wie ist es gelaufen? Liegen erste Ergebnisse vor?

Ja, gab Bürgermeister Tobias Puspas zu Protokoll. Und bewertete das Projekt Elspe Festival als „ausgesprochen positiv“, auch aus finanzieller Sicht: Waren im Haushalt 100.000 Euro für das Projekt eingeplant, so käme man nun auf Ausgaben – Personalkosten nicht mit eingerechnet – von 88.700 Euro.

Mehr Sicherheit mit dem Token

Vor allem die Arbeit mit dem Token – öffentlich als indianisches Amulett angepriesen, der die Nachverfolgbarkeit der Besucher garantieren sollte – habe viele neue Erkenntnisse gebracht: Zwar hätte das Auslesen der großen Datenmengen viel Zeit in Anspruch genommen und es habe auch mal Akku- und Funktionsprobleme gegeben. Aber: Der Token sorgte auch für die Sicherheit der Besucher.

Auch Philipp Aßhoff, Geschäftsführer des Elspe Festivals, zog in einer schriftlichen Stellungnahme eine absolut positive Bilanz: „Wir konnten rund 80.000 Besucher zu unseren Karl-May-Festspielen begrüßen. Dass die Aufführung des Ölprinzen stattfinden konnte, war ganz wichtig für alle Beteiligten – das Elspe Festival, die Künstler und auch den heimischen Tourismus.“

„Zusammen etwas Gutes für die Region getan“

Bürgermeister Tobias Puspas nahm das positive Fazit auf und betonte: „Wir haben alle zusammen etwas Gutes für unsere Region getan.“

Weniger gut, laut Beigeordnetem Karsten Schürheck, sogar „niederschmetternd“, fällt hingegen die Beurteilung der Mitfahr-App Molly aus: Im August wurde Molly als Pilotprojekt für Altenhundem vorgestellt. Gemeinsam vom ZWS mit der Stadt Lennestadt entwickelt, sollte die kostenlose App ab dem 1. September Mitfahrgelegenheiten für Altenhundemer Bürger ermöglichen. Fazit nach knapp fünf Monaten: Bisher gab es keine „gematchten“, also zustande gekommenen, Fahrten.

Interesse besteht

1300 Personen hätten sich registriert, 201 Fahrzeuge seien angeboten und 25 Fahrten angefragt worden, resümierte Karsten Schürheck. „Interesse besteht“, ist sich der Beigeordnete sicher. Die Nutzer jedoch kritisierten unter anderem das „komplizierte Bezahlsystem“.

In einem nächsten Schritt, so Schürheck, sollen die Anregungen der Bürger nun aufgegriffen, das Bezahlsystem soll mit der Umstellung auf Paypal erleichtert werden. Ziel sei, die Nutzung der Molly-App zu steigern.

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