Meinolf Schmitz als neuer Schiedsmann vereidigt

Schiedspersonen fungieren als Streitschlichter und sollen außergerichtliche Einigungen herbeiführen.


Meinolf Schmitz (2.v.r.) wurde als neuer Schiedsmann vereidigt. Unterstützt wird er von Hauptschiedsmann Klaus Kreikemeier (3.v.l.). von s: Ina Hoffmann
Meinolf Schmitz (2.v.r.) wurde als neuer Schiedsmann vereidigt. Unterstützt wird er von Hauptschiedsmann Klaus Kreikemeier (3.v.l.). © s: Ina Hoffmann

Im Amtsgericht Lennestadt in Grevenbrück wurde am Dienstag, 24. Mai, Meinolf Schmitz als neuer Schiedsmann für den Kreis Olpe vereidigt. Der 65-jährige Rentner aus Elspe wird nun in den nächsten fünf Jahren ehrenamtlich als Streitschlichter fungieren.


„Ich wurde für diesen Posten vorgeschlagen, weil man mich für diplomatisch hielt. Im Berufsleben als Maschinenbauingenieur habe ich früher oft Streits zwischen Technikern und Ingenieuren geschlichtet. Damit habe ich also Erfahrung“, schmunzelt Meinolf Schmitz. „Zunächst wusste ich nur wenig über das Amt der Schiedsperson und musste mich erst einmal schlau machen, was mich erwarten würde“. „So geht es leider den meisten. Nur wenige wissen, dass es dieses Amt gibt“, weiß Hauptschiedsmann Klaus Kreikemeier, seit sechs Jahren in diesem Amt tätig. Der 67-jährige Altenhundemner wird Meinolf Schmitz in den kommenden Monaten unterstützen und in seine neuen Aufgaben einweisen. Nach der Vereidigung durch Eva Heuel, Direktorin des Amtsgerichts, zählten Lennestadts Bürgermeister Stephan Hundt und Jürgen Otto, Vorsitzender des Bunds deutscher Schiedsmänner für Siegen-Wittgenstein, zu den ersten Gratulanten.
Lebenserfahrung hilft beim Streitschlichten
„Die Schiedsmänner sollte ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen auszeichnen. Da ist eine gewisse Lebenserfahrung natürlich von Vorteil. Sie hören den Parteien zu, gehen auf ihr Vorbringen ein und sollen im besten Fall eine außergerichtliche Einigung herbeiführen“, so Otto. In sogenannten Privatklagesachen, wie etwa einer Ohrfeige, Hausfriedensbruch, Verletzung des Briefgeheimnisses oder einer Beleidigung, müssen zunächst Schiedsmänner aufgesucht werden, um den Zwist außergerichtlich beizulegen. Erst beim Scheitern des Versuchs beschäftigen sich Gerichte mit solchen Angelegenheiten. In diesem Jahr waren bisher erst zwei Fälle für die Schiedsmänner zu verhandeln, doch die heiße Phase kommt erst noch: „Im Sommer gibt es besonders viele Nachbarschaftsstreitigkeiten. Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, halten sich die Menschen öfter in ihren Gärten auf. Dann kommt es zum Streit mit den Nachbarn über laute Musik, Partys oder den Rauch des Grills“, weiß Kreikemeier aus den Erfahrungen der letzten Jahre.
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