Lockdown mit Auswirkungen auf die gesamte Modebranche

Michael Fischer (Mode Fischer) im Gespräch


Mode Fischer am Marktplatz in Altenhundem. von Nils Dinkel
Mode Fischer am Marktplatz in Altenhundem. © Nils Dinkel

Lennestadt. Lockdown. Geschlossene Geschäfte und Restaurants. Wiedereröffnung nur unter strengen Auflagen. Harte Wochen und Monate liegen hinter dem Altenhundemer Einzelhandel und den Gastronomiebetrieben – wie sich die Zukunft gestaltet, bleibt ungewiss. LokalPlus hat mit vier Einzelhändlern und Gastronomen einen Blick zurückgeworfen und einen vorsichtigen Blick in die Glaskugel gewagt: Corona – und was jetzt? Ein Gespräch mit Michael Fischer, Geschäftsführer Mode Fischer.


Nicht nur die Auswirkungen der Pandemie auf die Modehäuser in Altenhundem und Elspe, sondern auf die gesamte Modebranche hat Michael Fischer von Mode Fischer im Blick: „Die spezielle Situation der Modebranche entsteht dadurch, dass wir unsere Warenorder zwischen vier und sechs Monate vorher aufgeben. Dann wird die Ware produziert, ausgeliefert und muss von den Modehäusern abgenommen werden. Daraus ergeben sich entsprechende Abnahmeverpflichtungen.“
Kein Verkauf während des Lockdowns möglich
Das Problem in diesem Jahr: Die vorgeorderte und geplante Menge kam in einer Zeit in den Modehäusern an, in der wegen des Lockdowns nicht verkauft konnte. „Diese aufeinander abgestimmte Produktions- und Lieferkette hat dafür gesorgt, dass Millionen Teile in ganz Deutschland nicht verkauft werden konnten.“

Der Warenstau hatte weltweite Auswirkungen: Nicht nur er selbst sei stark betroffen gewesen, erklärt Michael Fischer: „Die ganze Produktionskette hatte darunter zu leiden. Hier geht es nicht um einzelne Geschäfte, sondern um eine ganze Branche.“
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Schritt für Schritt machten sich einige seiner Mitarbeiter daran, in Einzelgesprächen mit der Industrie auszuloten, wie der Warenstau und die Warenterminierung auf eine Saisonauslagerung hinauslaufen könnten.

Kooperation wurde groß geschrieben, denn, so weiß der Geschäftsmann: „Aus dieser Krise können wir nur gemeinsam herauskommen: Wir alle müssen auf der ganzen Linie miteinander kooperieren. Alle müssen verstehen, dass es hier keine Gewinner oder Verlierer geben kann – wir müssen zusammen arbeiten und gemeinsam Lösungen finden.“
Lage hat sich stabilisiert
Inzwischen, so berichtet Michael Fischer, habe sich die Lage deutlich stabilisiert: „Das Vertrauen der Kunden kommt täglich zurück.“ Gerade die großen Raumkonzepte und Flächenzuordnungen seiner Modehäuser ermöglichten den idealen Abstand: „Die persönliche Kundenansprache in Verbindung mit diesen Punkten lässt bei den Kunden ein immer stärkeres Wohlbefinden beim Einkauf entstehen.“

Sehr gut angenommen wurde zu Ostern die Gutscheinaktion von Mode Fischer. Das zeige, dass „viele Kunden die Problematik der Einzelhändler vor Ort erkannt haben und diese unterstützen wollten.“
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