Liegt Riesen-Projekt rund um Grevenbrücker Johannesbrücke weiter auf Eis?
Erst sanieren, dann neu bauen
- Lennestadt, 27.01.2024
- Straße & Verkehr
- Von Kerstin Sauer

Grevenbrück. Es ist ruhig geworden um das geplante Riesen-Projekt in Grevenbrück: Drei neue Kreisverkehre und eine neue Johannesbrücke sollten entstehen – getan hat sich nichts. Auf LP-Anfrage gibt Straßen.NRW als zuständiger Bauherr nun bekannt: Bevor hier irgendetwas Neues entsteht, muss erst einmal saniert werden.

Bereits im November 2019 wurden dem Rat der Stadt Lennestadt die Pläne für die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes B236 und B55 vorgestellt (LokalPlus berichtete). 18.000 Fahrzeuge fahren hier pro Tag entlang, seit Jahren hagelt es Kritik am Verkehrsfluss und an den Ampelschaltungen, von der Lärmbelästigung für die Anwohner ganz zu schweigen.
Lange wurde geplant und untersucht, bis erste Pläne vorlagen: drei Kreisel und eine neue Johannesbrücke – die Bausubstanz ist so schadhaft, dass man um einen Neubau nicht herum kommt – sollten entstehen. 15 Millionen Euro sollte das Projekt verschlingen, denn zu den neuen Plänen gehörten auch
- der Neubau der Lennebrücke
- der Neubau der Kreisverkehrsplätze
- der Abriss der alten Johannesbrücke
- der Neubau der neuen Johannesbrücke für Rad-/ Fußverkehr
- der Lückenschluss der Radwegeverbindung (Lenneroute/Sauerland Radring)
- der ökologische Aufwertung des Uferbereiches.

Seitdem hat sich augenscheinlich nichts getan. Noch Ende 2023 wurde den Grevenbrückern versprochen, dass zeitnah eine Bürgerversammlung stattfinden solle, um über den aktuellen Stand zu informieren. Eine Einladung dazu erfolgte bis heute nicht.
Auf Nachfrage bei Straßen.NRW wurde der LokalPlus-Redaktion zuerst mitgeteilt, dass man intensiv damit beschäftigt sei, „das Baurecht im Landschaftsbereich und aus wasserrechtlicher Sicht zu erlangen“. Dann könne mit den Ausführungsplanungen begonnen werden. „Ein Baubeginn kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht benannt werden.“
Eine erneute Nachfrage wurde folgendermaßen beantwortet: „In dem Bereich haben wir in diesem Jahr eine Schadstellensanierung vorgesehen. Über den Zeitpunkt und die Dauer können aber noch keine Angaben gemacht werden.“

Und die Pläne rund um die Neugestaltung dieses Bereiches? „Die Schadstellensanierung steht nicht im Zusammenhang mit der Brückenbaumaßnahme. Da noch nicht absehbar ist, wann die Kreisel gebaut werden, steht die Schadstellensanierung zunächst im Vordergrund, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, heißt es in der Antwort der Presseabteilung von Straßen.NRW auf die LP-Anfrage.


Soll heißen: Erst muss saniert werden, bevor neu gebaut werden kann. Bürgermeister Tobias Puspas hofft, dass es schnell geht: „Das ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Stadt Lennestadt. Da muss etwas geschehen.“
