Lessing-Realschule: Biokurs macht Lennestadt (er)lebenswert

Grevenbrück. Wie ist auch in Lennestadt nachhaltiges Leben möglich? Dazu hat der 10er-Biokurs an der Lessing-Realschule Grevenbrück das Projekt „Lennestadt (er)lebenswert“ auf die Beine gestellt. Die Schüler stellen in Steckbriefen heimische Betriebe, Kreative und Freizeitmöglichkeiten Lennestadts vor. Zu finden sind diese auf der Homepage der Schule (siehe Link unten).

Ob der Imker oder die Fischerei direkt vor Ort, Freizeitangebote, die man in den Ferien auch mal vor der Haustür nutzen kann oder Kreative, die selbstgemachte Dinge wie Holz- und Dekoartikel herstellen: Ihnen allen soll beim Projekt „Lennestadt (er)lebenswert“ eine Plattform gegeben werden.

Tim Bauer, Lehrer des Biokurses, zog selbst vor einigen Jahren von der Stadt aufs Land. Er liebt es, im Grünen zu sein und die Ruhe zu genießen. Klimawandel und Nachhaltigkeit sind für ihn wichtige Themen, die er seinen Schülern vermitteln möchte, die aber auch im Lehrplan vorgesehen sind.

„Das Leben hier hat viele Vorteile gegenüber der Stadt“, so Bauer. Und die müssten auch schon den Schülern bewusst gemacht werden. Schon Kinder einen Bezug zur Natur vermitteln, dass sie mehr draußen unterwegs sind, statt zu Hause – so ist sein Wunschgedanke.

Verbunden mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit kam im Unterricht dann die Idee auf, doch Betriebe vorzustellen, die ihre Ware in Lennestadt produzieren (Lennestadt lebenswert). Was bekomme ich beim Bauern um die Ecke? Gibt es hier vielleicht auch Fisch, statt weit importierten aus dem Supermarkt zu kaufen? Und kann ich auch hier Artikel erwerben, statt diese im Internet zu bestellen?

Um diese Betriebe zu unterstützen und eben auch klimafreundlich einzukaufen, haben die Schüler bereits erste Steckbriefe erstellt. Denn sie sind sich einig: Veränderung beginnt am erfolgreichsten mit persönlichem Umdenken und nicht durch politische Maßnahmen.

Gleiches Prinzip gilt auch für Freizeitangebote aus der Region (Lennestadt erlebenswert). Was kann ich hier erleben? Wo gibt es schöne Wanderwege? Vielleicht könnte die hohe Erwartungshaltung etwas gesenkt werden, so Bauer. Muss es denn immer der große Freizeitpark sein? Nein, zeigen die Schüler schon in den ersten Profilen zum Beispiel vom Erlebnishof und von Naturbädern.

Und es gibt noch weitere Ideen: mit dem SGV Wanderwege abzugehen und diese anschließend in Erfahrungsberichten vorzustellen, Touren mit einem Förster zu machen und Lieblingsplätze von Lennestädtern vorzustellen. So werde auch den Schülern gute Umweltbildung vermittelt.

Im Unterricht erarbeitete der Kurs eine Liste mit Ideen, welche Menschen sie in ihren Orten kennen und was man aufgreifen kann. Anschließend wurde der Kontakt hergestellt. „Wir bereiten die Schüler auch aufs Leben vor“, so Bauer, „Heißt, wir haben Fragen erarbeitet, aber die Schüler haben selbstständig bei den jeweiligen Leuten angerufen. Auch das lernen sie.“

Mit den nötigen Informationen über das Angebot sowie Öffnungszeiten, Adresse und natürlich Bildern erstellte der Kurs kreative Steckbriefe, die nun nach und nach auf der Webseite der Schule zu finden sind. Ziel ist es, hier eine Plattform zu schaffen, auf der Interessierte nach entsprechenden Betrieben und Angeboten schauen können.

„Irgendwann wäre es toll, eine interaktive Karte von Lennestadt zu haben, auf der man direkt sehen kann, wo ich was finde“, so die Wunschvorstellung von Tim Bauer. Um das Projekt publik zu machen, gibt es Unterstützung vom Stadtmarketing Lennestadt, das auf seiner Webseite darauf hinweist.

Der aktuelle 10er-Biokurs verlässt die Schule schon bald, das Projekt wird vom jetzigen 9er-Kurs weitergeführt. Viele Ideen sind auf jeden Fall da und die ersten Schritte gemacht. Um das Projekt in Zukunft weiter mit Leben zu füllen, sollen sich Betriebe und Kreative gerne melden, damit auch sie auf der Plattform auftauchen und dazu beitragen, Lennestadt (er)lebenswert zu machen.