Leserbrief zur Molly-App in Lennestadt

„Reallabor stoppen und Geld retten“


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Symbolfoto von LokalPlus
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Lennestadt. Ein Leserbrief von Peter Meyer aus Oberhundem zur Mitfahr-App „Molly“ hat die LokalPlus-Redaktion erreicht. Er sieht das Projekt als gescheitert an und hofft, dass es vorzeitig beendet wird.


„Mit großem Interesse und seit Monaten anhaltendem Kopfschütteln, betrachte ich als vielfältig sozial und politisch engagierter Bürger dieses Unsummen verschlingende Trauerspiel Namens Molly-App in Lennestadt.

Da werden 970.000 Euro, also fast eine Millionen Euro, für die Neuerfindung des Rades bereitgestellt, nämlich für eine Mitfahrer App, von denen es schon einige gibt. Damit nicht genug des Unsinns, man beschränkt sich zunächst auf den Bereich Jammertal und Bahnhof, um dann später durch willkürliche Erweiterungen zu versuchen zu retten, was nicht zu retten ist.

Am 2. April gibt man dann im lokalen Wochenblatt bekannt, seit September 2021 aktiv aber Fahrten bisher null. Idee: Ausweitung des Projekts auf Altenhundem und gleichzeitig ohne jegliche Absprache auf die Nachbargemeinde Kirchhundem. Nach dem Motto: Volle Kraft voraus in Richtung Eisberg und Untergang und nehmen wir doch den Nachbarn gleich mal mit, damit wir nicht alleine untergehen.

Gemeinderat gegen Ausweitung

Nicht mit uns, sagten alle Parteien des Gemeinderates Kirchhundem, in einer Meinungsbildung zu der Erweiterung, während der Ratssitzung am 7. April. Im LokalPlus Bericht vom 14. August heißt es dann, noch immer keine Mitfahrer und weitere Ausweitung auf das Gebiet von jetzt ganz Lennestadt.

Das ‚wir wollen nicht aus Kirchhundem‘, formuliert der ZWS Chef Herr Wied dann so: Die Idee, das Gebiet auch auf die Gemeinde Kirchhundem auszuweiten, sei aber nicht weiter verfolgt worden. Das Ganze ist unter dem Motto ‚Real-Labor‘ gestartet worden, um flexibel reagieren zu können.

Im September wird das Molly-App Projekt ein Jahr alt. Man kann nur hoffen, dass die Entscheider dann auch in im realen Leben ankommen und diese Geldverschwendung stoppen. Vielleicht gibt ja Mario Barth mit seiner RTL Sendung den letzten Anstoß dazu?!

Alternative Möglichkeiten

Dabei hätte es andere „phantastische Lösungen“ zum Geld verschwenden gegeben. Eine Taxifahrt Jammertal zum Bahnhof kostet circa 10 Euro! 970.000 Euro durch 10 Euro wären 97.000 Taxifahrten in zwei Jahren gewesen.

Wenn man den Bürgerbus Kirchhundem e.V. bei seiner bereits durchgeplanten Streckenerweiterung unterstützt hätte, hätte man den ehrenamtlichen Fahrern, bei einer Fünf-Tage-Woche, für fast 27 Jahre jeden Tag ein Trinkgeld von 100 Euro geben können. Stoppt die Molly-App, nach einem Jahr Real-Labor und rettet an Geld was zu retten ist! Ich würde es sehr begrüßen, viele andere sicher auch.“

Peter Meyer

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