Lennestädter Rathausdach erhält Dachbegrünung

Gründach-Kataster für alle eröffnet


Begeistert von dem neuen grünen Dach: (v.l.) Dipl.-Biol. Martin Rabe (Klimamanager), Bürgermeister Tobias Puspas, Sergej Neu (Hochbau) und Dipl.-Ing. Clemens Belke (GDL Belke GmbH). von privat
Begeistert von dem neuen grünen Dach: (v.l.) Dipl.-Biol. Martin Rabe (Klimamanager), Bürgermeister Tobias Puspas, Sergej Neu (Hochbau) und Dipl.-Ing. Clemens Belke (GDL Belke GmbH). © privat

Lennestadt. Zwei Teilflächen des Rathaus-Flachdaches sind jetzt begrünt. Ein Schutz vor Hitze und Kälte, gleichzeitig ein neuer Lebensraum - laut den Verantwortlichen bei der Stadt Lennestadt bringt so ein Gründach zahlreiche Vorteile.


„Die Probeflächen liegen auf dem Dach vor den Ratssälen und sollen als Vorbildprojekt im Bereich Klimawandelanpassung die Vorreiterrolle der Stadt Lennestadt in diesem Bereich verdeutlichen“, erläutert Bürgermeister Tobias Puspas. Nach diesem Pilotprojekt werde geprüft, ob sich weitere Dächer der städtischen Liegenschaften für eine Begrünung eigneten.

Das Thema der Dachbegrünung wurde auch schon in der Bachelorarbeit von Sergej Neu, Mitarbeiter im Bereich Hochbau der Stadt Lennestadt, im Zusammenhang mit der Sanierung des Rathausdaches behandelt und empfohlen. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Firma Belke aus Grevenbrück.

Besichtigungen werden nachgeholt

 „Ohne Corona hätten wir für Interessierte eine Baustellenbesichtigung während der Erstellung ermöglicht, das müssen wir unbedingt bei einem anderen Projekt nachholen“, betont Martin Rabe, Klimamanager der Stadt Lennestadt.

Was bringt so eine Dachbegrünung für Vorteile? Dass sich die Tropentage (mit über 30° Celsius) pro Jahr in einer Generation verdoppelt haben, müssen auch die Mitarbeiter und Besucher im Rathaus jeden Sommer feststellen: In den Büros wird es immer heißer. Etwas Abhilfe können Gründächer bieten, weil das Grün auf dem Dach wie ein Hitzeschild wirkt.

Schutz vor Hitze und vor Kälte

Das zurückgehaltene Regenwasser kühlt die Umgebung zusätzlich durch die Verdunstung. Gründächer und Photovoltaikanlagen ergänzen sich übrigens sehr gut, denn durch die Verdunstungskühlung sind Ertragssteigerungen bei den PV-Anlagen von bis zu 5 Prozent möglich. Im Winter wirkt das grüne Dach als zusätzliche Wärmedämmung.

Ein Gründach schützt die Dachabdichtung vor extremen Temperaturdifferenzen, UV-Strahlung, Hagelschlag und Krustenbildung und verlängert so die Lebensdauer eines Daches. Die Pflanzen mit dem Substrat halten das Regenwasser zwischen 40 und 99 Prozent zurück. So können Starkregenereignisse gemildert werden.

Neuer Lebensraum

Zusätzlich können Feinstaub und Luftschadstoffe herausgefiltert und im Substrat gebunden, abgebaut und von der Pflanze aufgenommen werden. Das Pflanzenwachstum senkt zudem die CO2-Belastung. Mit seinen ganz vielen Facetten erschließt eine Dachbegrünung so einen ganz neuen Lebensraum.

„Im neuen Gründach-Kataster auf unserer Internetseite kann jeder die Adresse seines Hauses eingeben und erhält danach ganz individuelle Angaben über die Eignung des eigenen Daches als Gründach, über die nutzbare Dachfläche und über die mögliche Feinstaubfilterung und CO2-Einsparung“, so Rabe.

Kostenschätzung

Auch eine Kostenschätzung für die angegebene Fläche einer Dachbegrünung wird angegeben. Für weitere Informationen steht der Klimamanager der Stadt Lennestadt unter E-Mail m.rabe@lennestadt.de oder Tel. 02723/608-120 zur Verfügung.

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