Lennestädter Rat verabschiedet Haushalt für 2017
Kritische Töne der Grünen-Fraktion
- Lennestadt, 08.02.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Lennestadt. Der Stadtrat hat am Mittwoch, 8. Februar, den Haushalt für 2017 mit großer Mehrheit verabschiedet. Die Grünen-Fraktion sorgte für die vier Gegenstimmen, während sich die drei Stadtverordneten der UWG enthielten. Das Zahlenwerk prognostiziert ein Minus in Höhe von 2,37 Millionen Euro und damit eine Minderung des städtischen Eigenkapitals um 3,6 Prozent. Dem Votum gingen die Haushaltsreden der Fraktionsvorsitzenden voraus.

Auf dem Weg dahin brauche es neben der Fortsetzung des städtischen Sparkurses vor allem weiter die „große Wirtschaftskraft der Region und der Stadt Lennestadt“. Die schlage sich in den gestiegenen Einnahmen aus Gewerbe-, Einkommens- und Umsatzsteuer nieder. Vor diesem Hintergrund forderte Schnütgen, in Maumke, Germaniahütte und auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in Oedingen weitere Gewerbeflächen auszuweisen. Die Fortsetzung des Breitbandausbaus und die Ausweisung neuer Wohnflächen bezeichnete der Chef der CDU-Fraktion als weitere kurz- und mittelfristig entscheidende Ziele.

Auch mit Blick auf die Benachteiligungen, die Lennestadt in Sachen Kreisumlage und ausgebliebene Zahlungen für die Unterbringung von Flüchtlingen erfahren habe, forderte Vollmer mehr Zusammenarbeit der Stadtverordneten und „weniger Parteienpolitik“. Der Antrag der SPD-Fraktion, die Eigenkapitalverzinsung um 0,5 Prozentpunkte zu senken und so rund 90.000 Euro an private Haushalte zurückzuführen, stimmte der Rat später bei vier Enthaltungen zu.

Orth-Sauer kritisierte auch dass die Konsolidierungsmaßnahmen „keineswegs gleichmäßig verteilt waren“ und dass beim Thema Feuerwehr auf Kosten der Sicherheit gespart werde. Die Grünen sprechen sich weiterhin gegen eine Erhöhung der Zuwendungen für das private Gymnasium Maria Königin und den Erhalt der Realschule Grevenbrück („aus hauptsächlich pädagogischen Gründen“) aus. Zudem fordern Orth-Sauer und Co. trotz Sparkurs mehr Geld für kulturelle Angebote wie die Musikschule – und hoben mahnend den Zeigefinger: Dass die Fünf-Prozent-Hürde nicht gerissen wurde, sei „glücklichen Umständen“ – niedrigen Zinsen und starker heimischer Wirtschaft – zu verdanken. Darauf könne sich die Stadt nicht ewig verlassen.
UWG und Grüne hatten für den Tagesordnungspunkt Haushaltssatzung 2017 zudem beantragt, eine Streichung der neuen Aufwandsentschädigung für Ausschussvorsitzende zu beschließen. Hierzu folgt ein gesonderter Bericht.
Jahresabschluss 2015
- Die Stadt Lennestadt hat das Haushaltsjahr 2015 mit einem Fehlbetrag von rund 1,9 Millionen Euro abgeschlossen. Das Defizit wird durch die Verringerung der allgemeinen Rücklage aufgefangen.
- Der Rat erteilte Bürgermeisrter Stefan Hundt Entlastung.
