Lennestädter Rat segnet „Lerngruppen“-Modell für Grundschule Oedingen ab

Neuausrichtung der Verbünde nächstes großes Ziel


  • Lennestadt, 30.03.2017
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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An der Grundschule Oedingen werden im kommenden Schuljahr vier offene Lerngruppen gebildet. von Christine Schmidt
An der Grundschule Oedingen werden im kommenden Schuljahr vier offene Lerngruppen gebildet. © Christine Schmidt

Lennestadt. Was nach der Elternversammlung ohnehin nur noch Formsache war, ist jetzt auch rechtskräftig entschieden: An der Grundschule Oedingen wird im kommenden Schuljahr übergangsweise in „offenen Lerngruppen“ statt in Klassen unterrichtet. Das hat der Rat der Stadt Lennestadt am Donnerstagabend, 30. März, in einer Sondersitzung einstimmig beschlossen.


Durch die auch von der Bezirksregierung Arnsberg abgesegnete Übergangsregelung können alle in Oedingen angemeldeten Lernanfänger an der Grundschule aufgenommen werden. Lediglich in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch werden die Mädchen jahrgangsbezogen unterrichtet. Gebildet werden drei Lerngruppen mit je 18 Kindern sowie eine 19-köpfige Gruppe. Damit hat sich das Problem, an der Grundschule Oedingen keine zweite Eingangsklasse bilden zu dürfen, erledigt – und zwar zur „allgemeinen Zufriedenheit“, sagte Bürgermeister Stefan Hundt.

„Der Eintritt aller für die Schulstandorte hat sich gelohnt. Es hat sich auch gelohnt, ein pädagogisches Konzept als Ersatz für ein rechtliches zu entwerfen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Gregor Schnütgen. Schulleiterin Elisabeth Blume hatte das Übergangsmodell mit dem Kollegium in Oedingen erarbeitet. „Es ist schön, dass trotz vermeintlich starrer Strukturen noch kreative Lösungen möglich sind“, sagte Christa Orth-Sauer. Die Fraktionschefin der Grünen dankte zudem den „engagierten und hartnäckigen Eltern“.

Eine Neustrukturierung der Grundschulverbünde ist das nächste große bildungspolitische Ziel in Lennestadt. Und auch ausdrücklich von Schulrätin Britta Halbe gefordert, verdeutlichte Bürgermeister Hundt. Schnütgen forderte – wie in der Vorwoche schon die SPD –, diese „brisante Aufgabe“ mit allen Betroffenen genauestens zu erörtern und abzuwägen. „In Ruhe“, aber mit einem genauen Blick auf die Schülerzahlen will Orth-Sauer den neuen Zuschnitt der Verbünde angehen – mit dem Ziel, „Ruhe für die nächsten Jahre zu haben“.
SPD-Chef Vollmer übt Kritik
Dass über die Neuausrichtung der Verbünde überhaupt noch ergebnisoffen diskutiert wird und die jetzige Lösung für Oedingen gefunden worden sei, wertete Heinz Vollmer indes als Verdienst der SPD. In der Ratssitzung vor acht Tagen sei schließlich beinahe für den Vorschlag der Stadt gestimmt worden, der eine vorgegebene Neueinteilung der Verbünde bereits beinhaltete – und die Regelung, im kommenden Schuljahr in Oedingen zwei und dafür in Grevenbrück lediglich eine Eingangsklasse zu bilden, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Hundt warf Vollmer „Wortklauberei“ vor und zeigte Unverständnis für die „Schärfe“ von dessen Wortwahl. Es habe lange Zeit keine Lösungen gegeben, die Angelegenheit sei ein „Entwicklungsprozess“ gewesen. „Wichtig ist, dass wir alle gekämpft haben und jetzt alle zusammen zufrieden sein dürfen“, so Hundt.
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