Lennestadt gedenkt der Opfer des Holocaust
70 Besucher sehen „Wir sind die Juden von Breslau“
- Lennestadt, 28.01.2023
- Verschiedenes
- Von Kerstin Sauer

Altenhundem. Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust fanden am Freitag, 27. Januar, zahlreiche Veranstaltungen in ganz Deutschland statt. Auch in Altenhundem: Florian Müller (MdB) und Bürgermeister Tobias Puspas hatten zum Film „Wir sind die Juden von Breslau“ ins Lichtspielhaus Lennestadt eingeladen. Und zuvor symbolisch an den Stolpersteinen der Familie Winter Blumen niedergelegt.

„Wir müssen die regionale Erinnerungskultur hochhalten und auf die Bedeutung dieses Tages hinweisen“, begrüßte Florian Müller die Gäste, die sich in der Hundemstraße versammelt hatten. Vor dem Geschäft „Optik Hoffmann“ sind die vier Stolpersteine der Familie Winter in den Bürgersteig eingelassen.

Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 85.000 Stolpersteine in 1.200 Städten, 16 davon in Lennestadt: acht in Altenhundem, fünf in Elspe und je einen in Bilstein, Grevenbrück und Altenvalbert. „Hier sollen die Menschen stolpern über die Erinnerung an jüdische Mitbürger, die den Holocaust nicht überlebt haben“, betonte Bürgermeister Puspas.

Florian Müller schloss sich an: „Heute vor 78 Jahren wurde das KZ Auschwitz befreit. Mehr als eine Million Juden wurden dort getötet. Wir müssen dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiert und dass es nicht in Vergessenheit gerät.“

Bürgermeister Tobias Puspas grifft die Zahl der getöteten Juden auf andere Art auf: „Legte man für jeden von ihnen eine Schweigeminute ausrufen, dann würden wir elf Jahre und 345 Tage hier stehen…“
Stellvertretend für alle jüdischen Mitbürger in Lennestadt skizzierte Puspas kurz das Leben der Familie Winter – einer „ganz normalen Altenhundemer Familie“. Arthur, Luise, Kurt und Ruth. Alle Vier verloren in Auschwitz ihr Leben.

Nach dieser Eröffnung begrüßten Florian Müller und Tobias Puspas im Lichtspielhaus Lennestadt rund 70 Besucher – jung und Alt, Schüler und Senioren – zur Vorführung des Films „Wir sind die Juden von Breslau“. Nach dem Film zündete jeder Besucher ein elektrisches Teelicht an. In Erinnerung an das, was passiert ist – und als Mahnung, dass das niemals wieder geschehen darf.
