Keine Nachfolger fürs Ehrenamt: kfd Langenei-Kickenbach löst sich auf

Beitragserhöhung sorgt für Frust


  • Lennestadt, 19.09.2023
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  • Von Christine Schmidt
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Die kfd Langenei feierte 2022 noch 100-jähriges Jubiläum. Jetzt lösen sie sich auf. von Kerstin Sauer
Die kfd Langenei feierte 2022 noch 100-jähriges Jubiläum. Jetzt lösen sie sich auf. © Kerstin Sauer

Langenei. 2022 feierte die kfd Langenei-Kickenbach-Stöppel noch 100-jähriges Jubiläum, jetzt wird die katholische Frauengemeinschaft zum Ende des Jahres aufgelöst. Ideen, anders weiterzumachen, gibt es nicht.


Aus vielen Orten bekommt man mit, dass sich die kfd vom Bundesverband löst und neue Institutionen oder Vereine gegründet werden. In Langenei nicht. „Wir hören komplett auf“, sagt Mechthild Gödde aus dem Vorstandsteam.

Schon vor Corona hätten sie und Marion Kirchhoff angekündigt, ihr Amt bei der nächsten Versammlung abzugeben. Durch die Pandemie und wegen des Jubiläums ließen sie das fünfköpfige Leitungsteam aber nicht hängen und machten weiter.

Keine Zeit fürs Ehrenamt

Aber jetzt sei es an der Zeit, aufzuhören, so Gödde. Das Leitungsteam sei zwischen 60 und 65 Jahre alt. Lange genug hätten sich Nachfolgerinnen finden können, aber Fehlanzeige. Viele seien berufstätig, hätten genug andere Termine, da bleibe wenig Zeit für ein Ehrenamt, glaubt Gödde.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sei dann zusätzlich die Beitragserhöhung vom Verband gewesen. So entschlossen sich die Mitglieder bei der Versammlung, die kfd zum 31. Dezember aufzulösen.

Aktive Gemeinschaft

Mechthild Gödde erklärt, dass der Beitrag um fast 10 Euro angehoben wurde. Umgerechnet blieben noch 4,45 Euro pro Mitglied im Ort. „Damit kann man doch nicht mehr arbeiten“, sagt sie. „Dafür bekommt man ja nicht mal einen Strauß Blumen für einen Krankenbesuch.“ Die Verteilung der Beiträge hielten viele bisherige kfd-Mitglieder für ungerecht.

Kranken- und Geburtstagsbesuche, ältere Menschen vor Weihnachten besuchen, Beileidsbekundungen oder bei der Beerdigung die Fahne tragen – alles Aktionen, die die Frauen der kfd übernommen haben.

Der Frauenkarneval der kfd war immer beliebt.
Der Frauenkarneval der kfd war immer beliebt.

Auch gemeinsame Ausflüge, Wanderungen oder Besuche auf dem Weihnachtsmarkt zählt Mechthild Gödde auf, genauso wie Frauenmessen und Kleinkindgottesdienste. Besonders sei auch immer der Frauenkarneval der kfd gewesen. Sie bedauert, dass nun auch die eigene Theatergruppe der kfd aufhört. Der alle zwei Jahre stattgefundene Theaterabend, der noch ein bisschen was in die Kasse gespült hatte, ist dann Geschichte.

„Vielleicht muss auch erst Ruhe einkehren und es finden sich doch noch jüngere Frauen, die wieder etwas im Ort machen möchten“, hofft Gödde. Denn gerade für die älteren Menschen sei es schade, die Senioren hätten teilweise schon auf die Besuche gewartet. „Unsere Mütter waren schon in der kfd aktiv, ich darf noch gar nicht über Ende des Jahres nachdenken.“

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