Kampf um Menschenrechte und Mausklicks
„Project 189“ in der Endrunde um den „Walk Together“-Preis
- Lennestadt, 18.01.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Meggen/Abu Dhabi. Seit vier Jahren kämpfen Philipp Rosenthal und seine Frau Ekaterina im Nahen Osten für Menschrechte und gegen Sklavenhandel. Ein Unterfangen, das schwierig und gefährlich zugleich ist, aber mittlerweile auch erfolgreich und bekannt: Die Hilfsorganisation des Ehepaares, die den Namen „Project 189“ trägt, ist für den internationalen „Walk Together Prize for Courage“ nominiert. Jetzt hofft Rosenthal, geboren in Siegen und aufgewachsen in Meggen, auf zahlreiche Online-Unterstützung aus der alten Heimat.

Ein steiler Aufstieg auf der Karriereleiter, der den 34-Jährigen allerdings nicht den Blick für die besonders finstere Realität der Arbeitswelt verlieren ließ. Im Gegenteil, den dunklen Ecken widmet er sich ehrenamtlich in seiner Freizeit. Zusammen mit seiner Frau gründete er vor vier Jahren, noch in Kuwait, die Organisation „Project 189“, die sich für die Rechte von Migranten auf dem Arbeitsmarkt stark macht – im gesamten Nahen Osten.


Dass die Flüchtenden und ihre Retter verfolgt und attackiert werden, hat Rosenthal selbst schon in Kuwait hautnah miterlebt – bei einer Verfolgungsjagd im Auto, bei der das Fluchtfahrzeug auch mehrfach gerammt worden sei. Ein Gerichtsverfahren folgte – wegen Diebstahls. „Eine heikle Geschichte“, sagt Rosenthal lediglich über den Grund für seine Versetzung von Kuwait nach Abu Dhabi.

Es wäre ein nächster wichtiger Schritt für das „Project 189“ und ein weiterer kleiner im kampf um die Menschenrechte. Viele weitere müssen aber noch folgen, weiß Rosenthal, denn: „40 Millionen Menschen leben weltweit, auch in Deutschland, unter Sklavenbedingungen. Menschenhandel und –schmuggel sind eine der lukrativsten Einnahmequellen – und eines der größten Probleme unserer Zeit.“
