Jürgen Dolle ist neuer Sprecher des ÖUK Lennestadt


Jürgen Dolle wurde zum neuen Sprecher der ÖUK gewählt. von privat
Jürgen Dolle wurde zum neuen Sprecher der ÖUK gewählt. © privat

Lennestadt. In seiner letzten Sitzung hat der örtliche Unterstützerkreis (ÖUK) Lennestadt Jürgen Dolle aus Grevenbrück zu seinem neuen Sprecher gewählt.


„Barrierefreiheit für alle ist mir ein besonderes Anliegen“, erklärte der 52-jährige, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Denn: „In einer älter werdenden Gesellschaft muss die Infrastruktur so barrierefrei als möglich sein, um möglichst allen Menschen auf Dauer die Teilhabe zu ermöglichen. Auch Familien, die beispielsweise mit dem Kinderwagen unterwegs sind, profitieren hiervon. Gelingt es einer Kommune, barrierefrei zu sein, ist dies ein echter Standortvorteil. Die Entscheidung vieler Menschen, wohin sie ziehen oder wo sie leben möchten, hängt auch von diesem Faktor ab.“ Nicht zu vergessen sei außerdem der Tourismus, der sich immer mehr auf barrierefreie Ferien einstelle.

Selbstverständlich sei es ein längerer Prozess, Barrierefreiheit im täglichen Leben möglichst überall umzusetzen. Jürgen Dolle ist dafür, die Dinge pragmatisch anzugehen, so dass sich auch in vorhandenen Bauten oder im öffentlichen Raum immer wieder gute Lösungen finden lassen, die alle zufrieden stellen.
Thema Barrierefreiheit soll zur Selbstverständlichkeit werden
Wichtig aber sei, überhaupt etwas zu tun und Schritt für Schritt weiterzukommen. Bordsteinabsenkungen, Rampen vor Restaurants, Cafés und Geschäften, farbliche Kontraste und gute Beleuchtung seien, so Dolle, Beispiele dafür, dass auch mit einfachen Mitteln vielen Menschen die Teilhabe ermöglicht werden könne. „Und wenn neu gebaut wird, dann muss das Thema Barrierefreiheit so selbstverständlich sein wie der Brandschutz, über den heute auch niemand mehr diskutiert.“

Auf Erfahrungen im Politikbetrieb und dem Bohren dicker Bretter – in seiner Einschätzung wichtige Voraussetzungen, um das Thema erfolgreich umzusetzen – kann der Grevenbrücker aufsetzen. Nach seinem Abitur am Städtischen Gymnasium in Altenhundem studierte er Politik und Philosophie in Bonn und in Wales (Großbritannien), bevor er für fast zehn Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter und Büroleiter im Deutschen Bundestag und selbstständiger Seminarleiter wurde.
Mitwirkung an der elektronischen Gesundheitskarte
Seit nunmehr 20 Jahren arbeitet er als Abteilungsleiter für Gesundheit und Soziales für einen Verein in Berlin, von 2000 bis 2010 konnte er sehr wesentlich an der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte mitwirken.

Dolle: „In all den Jahren war für mich immer maßgeblich, Themen an den Bedürfnissen von Menschen zu orientieren. Und so sehe ich auch das Thema Barrierefreiheit.“ Dieses sei kein Selbstzweck, sondern habe eine klare Funktion. „Sie dient Menschen dazu – egal ob im Rolli oder blind oder hörbeeinträchtigt – im Alltag teilnehmen zu können!“
Benachteiligung von Menschen mit Behinderung verhindern
Ziel des ÖUK Lennestadt ist es, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung in Lennestadt zu beseitigen bzw. zu verhindern. Dies entspricht der UN-Konvention – „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung im Dezember 2006“ – die so genannte Inklusion für alle Menschen allumfänglich umzusetzen. Der ÖUK Lennestadt kann sich in diesem Sinne mit allen Angelegenheiten der Kommune befassen.

In den Jahren 2007/2008 wurden örtliche Unterstützerkreise in den einzelnen Kommunen des Kreises Olpe gegründet. Diese setzen sich aus Betroffenenvertretern, Mitgliedern aus Politik und Verwaltung, der/dem Behindertenbeauftragten und der örtlichen Ansprechperson zusammen.
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