Jede Stimme zählt: Juniorwahl am Gymnasium Maria Königin

Experten in Sachen Parteien und ihre Programme


  • Lennestadt, 21.09.2021
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  • Von Kerstin Sauer
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Gemeinsam haben die SV und die Fachschaft Politik/Sozialwissenschaften die Juniorwahl am Gymnasium Maria Königin organisiert. Spannend wird es, wenn die Wahlurne am Donnerstag, 23. September, geöffnet wird. von Kerstin Sauer
Gemeinsam haben die SV und die Fachschaft Politik/Sozialwissenschaften die Juniorwahl am Gymnasium Maria Königin organisiert. Spannend wird es, wenn die Wahlurne am Donnerstag, 23. September, geöffnet wird. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Während viele Bürger noch überlegen, wo sie am Sonntag, 26. September ihr Kreuz setzen sollen, haben die Schüler des Gymnasiums Maria Königin ihre Wahl schon getroffen: Ab Jahrgangsstufe 8 bis zur Q2 nimmt das MK an der bundesweiten Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 teil.


Deutschlandweit machen rund 4.500 Schulen bei der Juniorwahl mit, rund 240 davon aus NRW – eine davon ist das Gymnasium Maria Königin aus Altenhundem. Dort wird die Juniorwahl von der Schülervertretung (SV) gemeinsam mit der Fachschaft Politik/Sozialwissenschaften organisiert.

Ein tolles Projekt, wie Manuel Vormweg, Lehrer für Sozialwissenschaften und Erdkunde, betont: „Das Interesse bei vielen jungen Leuten entsteht, wenn sie aktiv teilnehmen können.“

Die Schüler der SV sind die Wahlhelfer am Gymnasium Maria Königin. Hier verteilen sie die Unterlagen an die  Klasse 8c. von Kerstin Sauer
Die Schüler der SV sind die Wahlhelfer am Gymnasium Maria Königin. Hier verteilen sie die Unterlagen an die  Klasse 8c. © Kerstin Sauer

So wie bei der Juniorwahl: Obwohl der Großteil der Schüler noch nicht 18 Jahre alt und damit noch nicht wahlberechtigt ist, kennen sie sich inzwischen bestens aus im Dschungel der Parteien und ihrer Programme. Denn, so erklärt Vormweg: „Seit Beginn des Schuljahres wurden die einzelnen Klassen im Politik- oder Sozialwissenschaftsunterricht auf die Bundestagswahl vorbereitet.“

Vorbereitung im Unterricht

So wie Neele (13) und ihre Klassenkameraden aus dem achten Schuljahr: „Am Anfang gab es eine Präsentation über den Bundestag. Danach haben wir in Gruppen die einzelnen Parteien unter verschiedenen Themen untersucht und ausgearbeitet.“ Die Ergebnisse wurden den Mitschülern dann in einer Präsentation vorgestellt: Wie steht die Partei zur Bildung? Was sagt sie zum Thema Umwelt? Und was zur Rente?

Informationen, die die Entscheidung an der Wahlurne beeinflussen konnten. „Mir waren die Themen Bildung und Umwelt besonders wichtig“, erklärt Neele, die auch in der Mini-SV aktiv ist. Und der 13-jährige Louis, ebenfalls aus der Mini-SV, fügt hinzu: „Ich finde es auch wichtig, dass sich die Politiker um das Thema Bildung kümmern.“

Wie lang ist denn diese Liste, bitte? Bevor die Schüler ihr Kreuz setzen, studieren sie genau die Original-Wahlunterlagen. von Kerstin Sauer
Wie lang ist denn diese Liste, bitte? Bevor die Schüler ihr Kreuz setzen, studieren sie genau die Original-Wahlunterlagen. © Kerstin Sauer

Auch Jule (16) aus der Q1 fühlt sich nach der Vorbereitung im Unterricht besser informiert: „Das war ein gutes Angebot. Vorher wusste ich nicht soviel über die Parteien und ihre Politik wie jetzt.“

Seit Montag, 20. September, und noch bis Mittwoch, 22. September, dürfen die Schüler des MK nun wählen: Der Konferenzraum der Schule wurde zum Wahllokal umfunktioniert, die Schüler der SV sind die Wahlhelfer und nehmen die Wähler klassen- oder kursweise in Empfang. Sie teilen die Original-Wahlzettel aus und erklären das Prozedere.

Kurz vor der Entscheidung

Gerade ist die Klasse 8c an der Reihe und nimmt ihre Unterlagen in Empfang. Drei Schülerinnen falten gemeinsam ihre Stimmzettel auseinander – und bekommen angesichts der ellenlangen Parteien-Liste erst einmal große Augen. Und, wisst ihr schon, wen ihr wählt? „Noch nicht genau“, kommt die vorsichtige Antwort – wen sie garantiert nicht wählen, das stehe allerdings schon fest.

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Mit dem Stimmzettel bewaffnet geht jeder Schüler einzeln in die Wahlkabine und setzt seine Kreuze. Den zusammengefalteten Zettel werfen sie anschließend in die Wahlurne, die ordnungsgemäß verschlossen und versiegelt ist. Geöffnet wird sie erst am Donnerstag, 23. September, vom Wahlvorstand der SV: Dann zählen die jungen Leute die Stimmen aus und geben die Ergebnisse an die entsprechende Stelle weiter.

Wie die teilnehmenden Schüler – und damit auch die Schüler des Gymnasiums Maria Königin - gewählt haben, wird aber erst am Wahl-Sonntag, 26. September, bekannt gegeben: Erst dann werden die Ergebnisse der Juniorwahl veröffentlicht.

Spannung auch bei den Lehrern

Manuel Vormweg ist gespannt, wie die Schüler entschieden haben – und freut sich auf die Nachbereitung im Unterricht: „Das wird spannend“, ist er sich sicher, „wir werden dann natürlich die „echte“ Wahl thematisieren, aber auch betrachten, welche Schwerpunkte unsere Schüler gesetzt haben.“

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