Interesse, Begeisterung und Motivation

„M+E–Info-Truck“ informiert Schüler über Metall- und Elektroberufe


  • Lennestadt, 02.09.2016
  • Von Christoph Reuber
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Die Schüler der Klasse 8a (Anne-Frank-Ganztagshauptschule) mit Betreuern und Verantwortlichen des „M+E–Info-Trucks“ in Meggen. von Christoph Reuber
Die Schüler der Klasse 8a (Anne-Frank-Ganztagshauptschule) mit Betreuern und Verantwortlichen des „M+E–Info-Trucks“ in Meggen. © Christoph Reuber

Seit dem 2. September steht der „M+E–Info-Truck“ der Metall- und Elektro-Industrie an der Anne-Frank-Ganztagshauptschule in Meggen und informiert Schüler aus erster Hand über Ausbildungsberufe und die Berufswelt der Branche.


Noch bis zum 7. September erfahren hier Schüler der Klasse 7 bis 10 der Hauptschule in Meggen, der Realschulen Grevenbrück und Meggen sowie der Sekundarschule „Hundem-Lenne“, was die Branche an Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten bereithält. Zudem können sie sich im unteren Bereich des Trucks selbst an anschaulichen Experimentierstationen wie etwa einer CNC-Maschine versuchen und so spielerisch Einblick in Berufsbilder des Mechatronikers oder des Anlagenmechanikers gewinnen. Im oberen Stockwerk des Trucks gibt es einen kleinen Seminarraum mit einer interaktiven Bildschirmoberfläche. Aber auch im unteren Bereich wird besonders Mädchen anhand eines großen Touch-Bildschirms, der Beruf der Industrie- oder Zerspanungsmechanikerin von einer jungen Frau näher vorgestellt. Insgesamt stehen rund 80 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung.
Begeisterung der Mädchen für technische Berufe wecken
„Die Intention ist ganz klar“, gibt der Diplom-Ingenieur und Pädagoge Engin Öztürk vom Team des Trucks an: „Die Schüler sollen erkennen, wie interessant und wie viel Spaß technische Berufe machen können. Insbesondere Mädchen möchten wir für technische Berufe begeistern – was uns auch immer wieder gelingt.“ Bei der kurzen Vorstellung und Präsentation am Beginn beziehen die Betreuer des „Info-Trucks“ die Schüler auch immer wieder mit ein und richten auch direkte Fragen an sie.
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Die Mädchen der Klasse 8a der Hauptschule haben schon konkrete Vorstellungen, was sie nach der Schule beruflich machen möchten. Lenja Eppert (13) aus Bilstein kann sich gut vorstellen, als Kindergärtnerin oder Friseuse zu arbeiten. Auch Marie Vanessa Böhler (14) aus Maumke möchte eher einen typischen Frauenberuf ausüben, nämlich etwas mit Mode, beispielsweise Mode-Design. Chiara Lucchesi (14) aus Altenhundem würde zwar auch ein Beruf mit Kindern Spaß machen, einen Job in der Metall-Industrie könnte sie sich aber ebenfalls sehr gut vorstellen. Das liegt auch an den Angeboten im „Info-Truck“. „Ich fand es toll, diesen Würfel an der CNC-Maschine selber herstellen zu dürfen. Wir durften die Form und das Muster wählen. Jeder von uns dreien durfte mal einen Knopf drücken und zuschauen, wie die Maschine dann unseren eingegebenen Würfel gefräst hat“, erzählt Chiara Lucchesi begeistert. Die drei Mädchen sind alle der Meinung, dass sie durch den „M+E-InfoTruck“ schon einen guten Einblick in die Berufswelt der Branche gewonnen haben.
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Auch die Jungen der Klasse 9b der Anne-Frank-Schule haben schon ihre beruflichen Vorstellungen. Marius Lasic (15) aus Maumke möchte gern in einem Handwerksberuf arbeiten, aber lieber mit Holz als mit Metall. Erik Guntermann (14) aus Halberbracht möchte gern Rettungssanitäter werden. Dennoch finden beide den „M+E Info-Truck“ spannend. „Ich finde es sehr interessant reinzuschauen, was es für Firmen und Berufe im Bereich Metall und Elektro überhaupt so gibt“, meint Erik Guntermann. Marius Lasic ergänzt dazu: „Ich finde es auch gut, dass man nicht nur vor den Maschinen steht und zuschaut, sondern dass man sie auch selber bedienen darf.“ Die Schüler dürfen also nicht nur selber alles Mögliche ausprobieren, sondern lernen auch schon gleich einen Teil des jeweiligen Berufes kennen. „Hinter jeder Station und Maschine, die hier im Truck steht, verstecken sich die unterschiedlichen Berufe, bei der CNC-Maschine beispielsweise der Beruf Zerspanungsmechaniker. Durch die selbstständige Arbeit der Schüler möchten wir ihr Interesse und ihre Begeisterung für diese Berufe wecken und sie motivieren“, erklärt Helmut Krettek, einer der Betreuer des „M+E-Info-Trucks“. „Wichtig ist es uns, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten selbst zu erkennen und einzusetzen.“ Nach Meinung des Betreuers Krettek würden die Aktionen mit den „Info-Trucks“ sehr helfen, neue Auszubildende anzuwerben. Im Abschlussgespräch mit der Klasse 8a habe er gefragt, wer sich denn vorstellen könne, in einem der gezeigten Berufe seine Ausbildung zu machen. Sieben Schüler hätten da schon spontan die Hand gehoben. Helmut Krettek findet, dass man erst eine Ausbildung machen sollte, weil man dort eine Menge Erfahrungen sammeln kann. Studieren könnte man auch anschließend noch oder sogar ein Duales Studium in Angriff nehmen.
Interesse an Technik in Südwestfalen größer als anderswo in Deutschland
Öztürk, der mit seinem Team und einem von insgesamt elf Trucks bundesweit an Schulen und Messen Halt macht, unterstreicht in Bezug auf Südwestfalen: „Glücklicherweise ist das Interesse der Jugendlichen an technischen Berufen hier in der Region deutlich höher als anderswo in Deutschland. Das schlägt sich auch in der hier vorherrschenden höheren Ausbildungsquote in technischen Berufen nieder.“ Seit über 25 Jahren nutzt die Metall- und Elektro-Industrie die Trucks (Wert: 1,2 Mio. Euro pro Stück), um – gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels – bei Jugendlichen auf sich als attraktive Branche hinzuweisen.
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