Ina Scharrenbach bringt zwei Förderbescheide nach Lennestadt
Landesmittel für ehemalige Kraftzentrale und Pfarrkirche
- Lennestadt, 27.05.2021
- Politik
- Von Nils Dinkelund Kerstin Sauer
Meggen/Saalhausen. NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach hat am Donnerstagmittag, 27. Mai, gleich zwei Förderbescheide aus dem Denkmalförderprogramm 2021 des Landes NRW in Meggen und Saalhausen übergeben. Die Mittel sind für die ehemalige Kraftzentrale „Grube Sachtleben“ sowie den Ausbau der St.-Jodukus-Kirche in Saalhausen vorgesehen.
Ihre Tour durch den Kreis Olpe startete die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Meggen an der ehemaligen Kraftzentrale „Grube Sachtleben“. Im Gepäck hatte sie einen Bescheid über 195.000 Euro - die höchstmögliche Fördersumme, die das Land bewilligen darf – und überreichte die Unterlagen an Jürgen und Hubertus Patt, Eigentümer des Gebäudes.
Jürgen Patt erklärte die Hintergründe und Pläne: „Dieses Gebäude muss vor dem Verfall gerettet werden.“ Zuerst sei geplant, das Dach zu sanieren, „um das Gebäude trocken zu bekommen“, danach sei die Fassade dran.
In dem Gebäude, dessen erste Teile im Jahr 1913 entstanden, ist erst seit wenigen Monaten die „Fitnessgrube“ untergebracht. Ein Fitnessstudio, das aufgrund der Pandemie und der Auflagen noch gar nicht richtig durchstarten konnte und sich derzeit vor allem als Corona-Testzentrum über Wasser hält.
Einst gehörte das Gebäude zur Grube Sachtleben. Einige Jahre lang, so blickte Bürgermeister Tobias Puspas zurück, sei hier beispielsweise die Rettungsstelle der Grubenwehr ansässig gewesen. Und um die Rettung des Gebäudes gehe es auch jetzt.
„Ein Denkmal braucht eine Nutzung, sonst ist es dem Verfall preisgegeben“, sagte Ministerin Scharrenbach und lobte das Engagement der Eigentümer. Deren Pläne seien ein „Projekt, die das großartige Geschichtenbuch von NRW mit weiteren Seiten füllen“.
Rund 390.000 Euro möchten die Eigentümer in das Gebäude investieren. Wann mit den Arbeiten begonnen werden kann, ist derzeit noch unklar: Aufgrund der Pandemielage gibt es vor allem bei Bitumen, Schiefer und Holz Lieferschwierigkeiten.
Die mit 900.000 Euro geplante Sanierung des denkmalgeschützten Gotteshauses in Saalhausen wird mit 96.150 Euro Landesmitteln gefördert. Pfarrer Christoph Gundermann, der den Förderbescheid entgegen nahm, freute sich, das Projekt der Ministerin persönlich vorstellen zu dürfen. Er zeigte sich dankbar für die Unterstützung.
Die beiden Architektinnen Barbara Maas und Mechthild Clemens stellten die geplanten Maßnahmen kurz vor. Geplant ist unter anderem, dem historischen Teil aus dem 12./13. Jahrhundert wieder mehr Raum zu geben, die Wände zu säubern, die Fenster zu restaurieren und Elektronik und Technik auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Kirche besitzt viele historische Elemente. Der „neue“ Teil der St.-Jodukus-Kirche ist aus dem Jahr 1906. Mit Ausnahme des Kirchturms steht das gesamte Gebäude unter Denkmalschutz.
„Kirche ist immer etwas Besonderes“, sagte Ina Scharrenbach. Zur Erhaltung und Pflege sei man nicht nur aus christlicher Tradition heraus verpflichtet. Sie lobte das Engagement von Altbürgermeister Alfons Heimes, der das Projekt „im Herzen trägt“. Am Beispiel Saalhausen zeige sich, dass auch ehrenamtliche Projekte gefördert werden. Sie betonte, dass es sich lohnen könne, einen Antrag zweimal zu stellen. Im Jahr 2020 war der Antrag der Kirchengemeinde nicht berücksichtigt worden.
„Jetzt können Sie ihre Kirche für die nächsten Jahre und Jahrzehnte auf Stand bringen“, so die Ministerin abschließend.