Plötzlich war alles so anstrengend, jede Bewegung kostete Kraft und dazu war ich abgeschottet von allem, was um mich herum passierte. Ich konnte nicht richtig sehen oder hören. Das Gefühl, mich auf alles, was ich höre, konzentrieren zu müssen, und diese unglaubliche Anstrengung waren Dinge, die ich bisher nicht kannte. Kein Wunder: Mit Hilfe des Alterssimulators „AgeMan“ war ich in kurzer Zeit um über 50 Jahre gealtert.
Am Dienstag, 7. Juni, fand wie gewohnt von 13.30 bis 15 Uhr das monatliche Angehörigencafé Demenz des Caritasverbandes Olpe statt. Diplom-Sozialpädagogin Tanja Hilden bietet seit April 2015 an jedem ersten Dienstag im Monat ein Treffen im Caritas-Haus Lennestadt an, bei dem sich Angehörige von Demenzkranken bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen über ihre Erfahrungen austauschen und sich und anderen Beteiligten weiterhelfen können. Das Angebot ist kostenlos und kann ohne vorherige Anmeldung besucht werden. In jeder Sitzung geht es um ein anderes Thema, beispielsweise um Leistungen der Pflegeversicherung oder Symptome einer Demenz. An diesem Dienstag ging es um das Thema „Alter“ und die körperlichen Einschränkungen, die im Alter auftreten können.
Die simulierte der sogenannte „AgeMan“: Dabei handelt es sich um eine mehrteilige Ausstattung, die die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit, z.B. durch zusätzliche Gewichte, beeinträchtigt. Gelenkschoner, eine Weste, die stolze zehn Kilogramm wiegt, eine Hose und eine Jacke, die nochmal jeweils fünf Kilogramm wiegen und einer Halskrause. Kopfhörer und Helm sorgen für ein eingeschränktes Sichtfeld und die Geräuschdämmung. Mit einer von mehreren Brillen, die jeweils eine ausgewählte Augenkrankheit, beispielsweise eine Netzhautablösung simulieren, wird die Sicht und Orientierungsmöglichkeit weiter eingeschränkt. Zwei Paar Handschuhe erschweren zusätzlich die Bewegung der Hände und nehmen den Fingern ihre Sensibilität.