„In Sachen Klimaschutz noch einiges zu tun“

Leserbrief von Thomas Griese


Als Europäische Klimaschutzkommune sollte die Stadt Lennestadt das Ziel haben, dass der gesamte dort verbrauchte Strom innerhalb des Stadtgebietes regenerativ erzeugt wird, schreibt LP-Leser Thomas Griese aus Elspe. von Grafik: Sophia Poggel
Als Europäische Klimaschutzkommune sollte die Stadt Lennestadt das Ziel haben, dass der gesamte dort verbrauchte Strom innerhalb des Stadtgebietes regenerativ erzeugt wird, schreibt LP-Leser Thomas Griese aus Elspe. © Grafik: Sophia Poggel

Lennestadt. Zum Artikel „Lennestadt stellt neuen Klimaschutz-Kurzfilm vor“ (LokalPlus, Dienstag, 9. Juni) hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:


„Die im Klimaschutzfilm der Stadt Lennestadt dargestellten Maßnahmen verdienen ein uneingeschränktes Lob. Im Bereich der eigenen Immobilien und Straßen hat die Stadt Lennestadt etliche Maßnahmen umgesetzt. Das ist gut so, aber auch nur die eine Seite der Medaille.
Nur 15 Prozent des Stroms in Lennestadt produziert
Gleichzeitig wird nur ca. 15 Prozent des in der Stadt Lennestadt verbrauchten Stroms auch dort produziert (Seite 25, Klimaschutzkonzept der Stadt Lennestadt). Als Europäische Klimaschutzkommune sollte die Stadt Lennestadt das Ziel haben, dass der gesamte dort verbrauchte Strom innerhalb des Stadtgebietes regenerativ erzeugt wird.

Dies ist jedoch nicht so. Auch in der Prognose geht das Klimaschutzkonzept auf Seite 43 davon aus, dass ca. 70 Prozent  des in Lennestadt verbrauchten Stroms außerhalb des Stadtgebiets produziert wird.
Vorgehensweise nach dem St.-Florians-Prinzip
Offensichtlich ist die Stadt Lennestadt auch weiterhin nicht bereit, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die Erzeugung regenerativer Ideen innerhalb der Lennestadt so zu fördern, dass der Anteil der regenerativ erzeugten Energie wesentlich steigt. Es ist einer Europäischen Klimaschutzkommune unwürdig, sich für regenerative Energiegewinnung auszusprechen, solange die Erzeugung woanders stattfindet. Das nennt man gemeinhin das St.-Florians-Prinzip.

Natürlich ist die Entscheidungsfindung z. B. bei der kontroversen Diskussion um die Windkraft nicht einfach. Die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft wäre in diesem Zusammenhang ein hilfreiches Instrument, garantiert diese doch, dass die Rendite aus der Energieerzeugung den Menschen der Lennestadt und nicht auswärtigen Investoren zufließt.
Berufung eines Bürgerrates?
Bei der gewiss nicht einfachen Aufgabe die Energiewende weiter voran zu bringen (z. B. die Standortfindung neuer Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie),  wäre die Berufung eines Bürgerrates (Information: https://www.buergerrat.de/aktuelles/prima-klima-durch-buergerraete/) die Möglichkeit die Energiewende im Dialog mit den Bürger*innen zu gestalten.

Es bleibt also für den neuen Rat der Stadt Lennestadt nach der Kommunalwahl im September in Sachen Klimaschutz noch einiges zu tun, damit sich die Stadt Lennestadt zu Recht mit dem  Titel einer Klimaschutzkommune schmücken kann.“

Thomas Griese
Elspe

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