In Gedenken an Thomas Morus: Sitzungsjahr 2017 in Lennestadt eröffnet
Bürgermeister Stefan Hundt: "Wir haben gemeinsam viel geschafft"
- Lennestadt, 12.01.2017
- Von Kerstin Sauer

Altenhundem. Es waren offizielle Stunden der Gemeinsamkeit, unabhängig von politischer Gesinnung, Religion und Einstellung: Mit der inzwischen traditionellen Thomas-Morus-Sitzung haben der Rat der Stadt Lennestadt und viele Bürger am Mittwoch, 11. Januar, das Sitzungsjahr 2017 eröffnet. Es gab viele lobende Worte, man machte sich gegenseitig Mut für die Aufgaben im kommenden Jahr – aber auch kritische Anmerkungen fanden ihre Nische.


Auch an die Einwohner wandte sich der Bürgermeister: „Wir haben 2016 dank der tollen Unterstützung aus der Bevölkerung – sei es durch Wohnungsangebote oder sonstige Hilfestellungen - viel erreicht.“ Er bat darum, dass die Flüchtlingsarbeit in Lennestadt auch weiterhin von vielen Menschen begleitet werde. Hundt: „Als nächstes muss gemeinsam ein Integrationskonzept entwickelt werden.“

In seinem Werk „Utopia“ habe Morus eine ideale Gesellschaft entworfen, in der Religionsfreiheit herrsche und alle glücklich und friedlich zusammen lebten. Ein Buch, das mit modernen Gedanken, die heute noch Bestand hätten, angefüllt sei.

Auch das gemeinsame Europa sei ein „Utopia“ gewesen, eine Vorstellung von einem besseren, friedlichen Zusammenleben. „Friede und Freiheit werden nur wahrgenommen, wenn es sie nicht mehr gibt“, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Und weiter: „Wir müssen für die europäische Idee kämpfen.“
Lobende Worte fand die „ökumenische Zuversicht“, die seiner Meinung in der Bevölkerung immer mehr zunehme. Sternberg: „Ich habe Ökumene zum ersten Mal in meinem Heimatort Grevenbrück kennengelernt: Als in den 60er-Jahren die katholische Kirche renoviert wurde, durften wir die Gastfreundschaft der evangelischen Kirche erleben und dort unsere Gottesdienste feiern.“

Der englische Humanist Thomas Morus
- geboren am 7. Februar 1478
- Sohn eines Anwalts und Richters
- studierte in Oxford Latein und Griechisch
- schlug auf Wunsch des Vaters eine Laufbahn als Rechtsanwalt ein
- schrieb lateinische und englische Verse
- 1516 erschien sein wohl bekanntestes Werk „Utopia“
- vier Kinder aus erster Ehe, eine zweite Ehe bliebt kinderlos
- trat 1517 in den Dienst des Königs
- Gegner von Martin Luther
- hingerichtet am 6. Juli 1535 auf dem Tower Hill
