Hunde spüren GymSL-Schülerinnen auf alten Bundeswehrgelände auf

Übungs-Szenario


Die GymSL-Schülerinnen besuchten die Rettungshundestaffel auf einem Übungsgelände in Oedingen. von privat
Die GymSL-Schülerinnen besuchten die Rettungshundestaffel auf einem Übungsgelände in Oedingen. © privat

Oedingen. Einen erlebnisreichen Nachmittag haben die Oberstufenschülerinnen des Projektkurses „Tierische Therapeuten“ auf dem alten Bundeswehr-Kasernengelände in Oedingen verbracht.


„Gesucht-gefunden“ hatte dabei nichts mit einer Partnerbörse zu tun. Vielmehr durften die Schülerinnen des Gymnasiums der Stadt Lennestadt (GymSL) mit den Hunden der Rettungshundestaffel Südwestfalen „Verstecken spielen“. Was sich hier so salopp nach Spiel und Spaß anhört, ist harte Nasenarbeit für den besten Freund des Menschen.

Christine Behninger, die 1. Vorsitzende der Rettungshundestaffel, hatte diesen Besuch möglich gemacht und die Fellnasen stellten unter Beweis, zu welchen Leistungen sie in der Lage sind. Los ging es mit der Personensuche. Mareike Illing, aktives Mitglied der Hundestaffel erläuterte die Vorgehensweise eines Sucheinsatzes. „Wir simulieren eine Situation wie sie häufig in Seniorenheimen vorkommt: Eine ältere Person hat unbemerkt ihr Zimmer verlassen und ist nicht aufzufinden.“
Hundestaffel arbeitet auf Abruf
Sollte sie dement, orientierungslos oder einer bestimmten Medikation unterliegen, sei Gefahr in Verzug. Wenn die ersten Suchmaßnahmen nicht erfolgreich waren, informiere die Heimleitung die Polizei. Diese entscheide, ob eine Suche mit Rettungshunden sinnvoll ist und fordere das Team an.

„Wir arbeiten auf Abruf und sind ehrenamtlich tätig. In diesem Fall fahren wir zum Ort, an dem die Person zuletzt gesehen wurde. Der Hundeführer besorgt sich einen Geruchsträger. Wichtig dabei ist, dass der Hund einen eindeutigen Geruch der vermissten Person angeboten bekommt“, so Illing.

In Heimen sei das durch die vielen beteiligten Personen in der Pflege nicht so einfach. Dann nehme der Hundeführer in der Regel eine Wischprobe der Einlegsohle des Schuhs oder sogar die komplette Sohle und verpacke sie in einem Beutel. „An geeigneter Stelle und nach einem bestimmten Ritual lässt er den Hund den Geruch aufnehmen. Dabei reicht es dem Hund völlig, seine Nase in der Nähe des geöffneten Beutels zu haben, erklärt die Fachfrau“.
Tierische Spurensuche
Um ebendies zu demonstrieren, hatte sich zunächst ein Teammitglied der Rettungsstaffel (Willi Illing) versteckt. Hundeführer Edgar Leifheit ließ seine Hündin Luna am Geruchsträger (hier eine Mütze) schnuppern und schon war die Mischlingsdame voll konzentriert. Mit dem nötigen Abstand folgten die Schülerinnen und ihre Lehrerin Petra Weschollek dem Gespann. Trödeln war nicht angesagt, denn als Luna die Fährte aufgenommen hatte, verfolgte sie zielstrebig und zügig die Spur und fand nach kurzer Zeit die „vermisste“ Person. Belohnt wurde sie mit ihrem Lieblingsspielzeug.

„Personensuchhunde oder auch Mantrailer“, so Mareike Illing weiter „arbeiten angeleint mit ihrem Hundeführer. Flächensuchhunde dagegen durchkämmen freilaufend mit ihrem Führer ein bestimmtes Suchgebiet systematisch. Dabei schafft ein Hund eine Fläche von rund fünf Fußballfeldern innerhalb von 20 Minuten. Da bei der Vermisstensuche der Zeitfaktor enorm wichtig ist, sind hier unsere Rettungshunde eine große Hilfe. Um die gleiche Fläche abzusuchen bräuchte man sehr viele Helfer und mehr Zeit.“
Hunde beweisen richtiges Näschen
Sämtliche Hunde, die zum Einsatz kamen, lösten ihre Aufgaben „bravourös“ und erhielten Leckerlis oder Spielzeug von ihren „Opfern“. „Wir haben nicht gewusst, was die Hunde zu leisten vermögen. Man kann die Arbeit der Rettungshundestaffel nicht hoch genug schätzen. Einfach großartig.“ bedankte sich der Projektkurs beim Einsatzteam.
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